Lobenberg: Gelesen als nicht nennbares Ultra-GG aus der Laurentiuslay Steillage, die beste Lage des Weingutes Grans-Fassian. Uralte Reben, Einzelpfahlerziehung, wurzelechtes, über 100 Jahre altes Rebenmaterial. Sehr kleiner Ertrag, eingemaischt als Ganztraube mit Rappen und mehrere Tage auf der Maische gelassen. Im Stahl weitervergoren und für ein Jahr auf der Vollhefe gelassen. Selbstverständlich spontanvergoren. Sehr dichte, cremige Nase mit Phenolik und Tannin. Starke Würze, gelbe und weiße Früchte, etwas Pfeffer, Salzzitrone. Enorme Wucht im Mund. Sehr stark erinnernd auch an die Weine von Peter Jakob Kühn in früheren großen Jahren. Mit Maischestandzeiten auch schon ein leichter Touch Richtung Orange-Wein. Phenolisch, tanninreich, sehr kraftvoll, burgundisch-cremig und schon fast etwas wuchtig daherkommend, dennoch komplett durchgegoren und immer wieder belebend frisch am Gaumen. Das ist ein ziemlich origineller Kracher und ein tolles Beispiel für eine ganz andere Stilistik von der Mosel. Ein Wein - gezielt angeblich auf junges Publikum, in Wirklichkeit aber ein totaler Freak-Wein, das junge unwissende Publikum wird das entsetzt ausspucken. Das ist genau der Riesling, wenn man in Wahrheit gern einen phenolischen Chardonnay trinken möchte. Niemals ermüdend, einfach tolle Power von der Mosel. 95-97/100