Lobenberg: Die Grundweine für diesen Sekt kommen aus Molitors besten Lagen in Zeltingen und Ürzig. Das sind Top-Lagen der ***-Kategorie, in Zukunft wird der Sekt womöglich eine genaue Lagenbezeichnung tragen. Die Grundweine wurden ganz regulär über 2 Jahre ausgebaut, wie bei Molitor üblich ein Großteil davon im Holz. Natürlich wurden die Trauben früh gelesen, denn für Sekte gilt es ja die hohe Säure bei niedrigem potenziellen Alkohol zu erhalten. Nach 2 Jahren wurde der fertige Grundwein per traditioneller Flaschengärung mit einem richtigen Korken 8 Jahre lang auf der Hefe belassen, und dann ohne Dosage degorgiert und final verkorkt. Das Besondere an diesem im Champagnerverfahren gewonnenen Sekt ist seine unglaubliche Cremigkeit und seine Reife. Das riecht und trinkt sich wie ein 10 Jahre gereifter Riesling, was er ja auch ist, und eben auch perfekt wiedergibt. Frucht und Mineralität stehen in einer grandiosen Harmonie. Der Sekt verfügt über eine hohe Intensität und behält dabei immer diese cremige Geschmeidigkeit. Quitte, mürber Apfel, weiße Blüten, Kreide, Feuerstein, Schieferund Zitrusfrüchte, dabei eine tolle Frische zeigend, die Perlage ist moderat und überhaupt nicht aggressiv, aber dennoch kommt der Sekt sehr frisch rüber. Weil der Sekt keinerlei Süß-Dosage beim degorgieren erhielt, sondern nur mit dem Grundwein aufgefüllt wurde, liegt der Restzucker unter 2g - und trotzdem trinkt er sich wie eine typische Molitor Auslese Weiße Kapsel ***. Das ist ein grandioses Qualitätsniveau mit einer unglaublichen Länge, toller Frische und wunderbarer reifer Frucht. Aber ein Spitzenposition innerhalb der deutschen und internationalen Sekte ist Markus Molitor seinem Ruf ja auch schuldig. Das Beste ist gerade gut genug! Trotz seiner Reife und des zugänglichen, ja fast betörenden Charakters, wird dieser Sekt noch Jahrzehnte vor sich haben. Für mich ist das großes Kino. 97+/100