Lobenberg: Die Lage Binger Scharlachberg hat ein einzigartiges Terroir aus Quarzit. Der hohe Anteil von Siliziumoxid ist ein Wärmespeicher, der die Trauben mit optimaler Wärme zu höchster Reife führt. Die vollreifen Trauben wurden Mitte Oktober im letzten Lesedurchgang von Hand geerntet. Die Trauben standen für 12 Stunden auf der Maische, um die Balance zu optimieren. Nach der Ganztrauben-Pressung vergor der Most mit Keller- und traubeneigenen Hefen im traditionellen Stückfass aus heimischer Eiche. Anschließend wurde der Wein auf der Vollhefe im hölzernen Stückfass weiter ausgebaut, bis er dann im August abgefüllt wurde. Die erste Nase ist sehr mineralisch, Feuerstein-Noten, kalter kühler Stein, man denkt unwillkürlich an Vollenweider aus Traben Trabach. Es folgt ein feiner Rosenduft, dahinter wundervolle, fast üppige Fruchtaromen, Pfirsich, weiße Johannisbeeren und zitrische Noten. Unglaublich saftig mit ungeheuer viel Zug am Gaumen. Leicht süßliche Frucht, dazu kräutrige Aromen, ausgeprägt nussig. Dann eine leicht salzige Mineralität, sehr viel profunder Extrakt und Substanz. Ein Wein mit sehr viel Tiefe, ein langer, herb-saftiger Abgang mit salzige Noten. Unglaublich spannend, kann durchaus noch etwas reifen. 95-96/100