Lobenberg: Das ist eine neue Lage der Familie Rebholz, an die sie durch einen cleveren Lagentausch mit einem befreundeten Winzer gekommen sind. Es war schon zuvor eine von einem VDP-Betrieb biologisch bewirtschaftete Fläche, jetzt natürlich sofort in biodynamischer Bewirtschaftung durch Rebholz. In das GG gehen nur die fünf Zeilen mit den ältesten Reben über 40 Jahre ein, der Rest geht in den Terroirwein vom Schiefer. Entsprechend gibt es nur wenige hundert Flaschen dieses ultralimitierten Stoffs. Er wird nur über eine ausgewählte, kleine Gruppe von Händlern vertrieben, um keine Preisspekulationen aufgrund der kleinen Mengen auszulösen. Er soll sich einfach nahtlos in die Terroir-Philosophie von Rebholz einfügen, die damit jetzt vier Bodenarten – statt wie bisher drei – der Südpfalz im Portfolio haben. Devonschiefer gibt es nur in einer verschwindend geringen Zahl von Parzellen in der Pfalz, das ist ein sehr besonderer Wein. Er kommt rauchig, feuersteinig-dunkel aus dem Glas, nur Anklänge von Frucht sind im Hintergrund zu erahnen, der Bodenausdruck dominiert. Weißer Pfeffer und weiße Johannisbeere, kristallin und würzig, ein Hauch von Schwarzpulver und feines Gesteinsmehl. Der Mund ist feinziseliert und würzig, Lorbeerblatt, Nuancen von Cassis, läuft salzig und leicht herb über den Gaumen. Hans Rebholz sagt, dass ihn der Schäwer am ehesten an einen Ruwer-Riesling erinnert, denn so fein und verspielt wie die Mittelmosel oder die Saar ist er natürlich aus der Südpfalz nicht. Mit diesem herbkräutrigen Einschlag ist es eben am ehesten Ruwer. Das kann ich gut nachvollziehen. Der Wein ist durch seine Story natürlich etwas sehr besonderes, kann qualitativ für mich aber noch nicht ganz mit dem Sonnenschein oder dem herausragenden Kastanienbusch mithalten. Aber superspannend, dass Rebholz jetzt auf Schiefer unterwegs ist, das knallt! 96-97+/100