Lobenberg: Der Rotschiefer stammt zu 50% aus der Lage Pettenthal und zu jeweils 25% aus der Lage Orbel und Ölberg. Reben bis zu 30 Jahre alt. Schon eine eindeutige Weinbergsselektion was in das Große Gewächs kommt und was in den Gutswein geht. Das Erstaunliche hier an der Rheinfront ist, dass ich mit viel mehr Wärme gerechnet hätte. Mit viel Schmelz. Der Rotschiefer hat fast 6 Gramm Restzucker und etwas über 6 Säure. Das klingt ja auch ganz moderat, aber der Wein hat im Mund einen Zug wie ein Mosel-Wein von Ernst Loosen. Verstärkte Mineralik von den drei Grand-Cru-Lagen. Das ist sehr ausdrucksstark. Warme Frucht, sehr viel pinke Grapefruit, Limette, Orangenabrieb. Also anders als in anderen Regionen. In Rheinhessen sind wir hier auf klassischer Riesling-Zitrusfrucht. Dazu unglaubliche Länge, Salz. Rasiermesserscharf, und dagegen die warme Frucht und der hohe Schmelz aus dem Extrakt. Der Wein braucht auf jeden Fall ein Jahr Zeit. Vielleicht ist es sogar besser ihn zwei Jahre liegen zu lassen. Aber dieser QbA, und das hätte ich nicht für möglich gehalten, ist vielleicht nochmal ein kleine Etage über dem 2016er, der neben dem 2017er wirklich ein wenig lieb daherkommt. 2017 hat durchaus Anspruch. Ich finde das schon ziemlich sensationell. 93+/100