Lobenberg: In den Rheinschiefer sind auf Grund des falschen Mehltaus und dieses Ausfalls ein bisschen mehr Menge aus höherwertigen Qualitäten eingeflossen, so dass die noch hochwertigere Menge wieder normal ist. Der Wein heißt eigentlich Hallgartener Rheinschiefer. Die Paarzelle liegt in Hallgarten, dass ist 150 Meter höher als Oestrich Winkel. Insgesamt die kühlste Lage. Grundlage sind natürlich Schieferböden. Wie der Jacobus geringer Alkohol. Der Rheinschiefer ist zum Glück auf 11,5% Alkohol geblieben, die Säure liegt knapp unter 7, Restzucker bei 4 Gramm. Natürlich biodynamische Bearbeitung, Handlese, spontan vergoren. Ein Ortswein, der im Grunde aber ein Lagenwein ist, weil er so klar lokalisiert ist. Bezeichnend, aber das ist eine Erfahrung des gesamten Jahrganges, die Säuren sind extrem reif, so auch hier. Das heißt, wir sind weg von der Zitrusfruchtaromatik des knackigen 2015er, hin zu mehr gelber und vor allem weißer Frucht, auch Blütenaromen, weißer Pfirsich, auch einen ganz kleinen Touch Ananas obwohl das Lesegut Botrytisfrei war, eben ganz gesundes Lesegut. Das ist ein durchaus anderer Rheinschiefer als in 2015. Wir sind feiner, reifer, schmelziger. Ein leichter Touch Weißburgunder-Assoziation zieht sich durch die Nase. Die reife Säure fängt sich im Mund dann ganz hervorragend mit Aromen von Ananas und Pfirsich. Aber dann kommt auch ein Gripp von Mandarine, etwas Orangenschale, durchaus auch ein kleiner Hauch Zitrus, aber alles auf einem filigraneren, feineren Level. Auch Säurestrukturen aus weißem und gelbem Steinobst kommen dazu, ein Hauch Quitte. Sehr balanciert, lecker, köstlich. Kein ganz großer Wein, kein Kracher und um Aufmerksamkeit schreiender Wein wie 2015. Der Wein hat aber durchaus Klasse. 94+/100