Lobenberg: Der Wein setzt sich aus vier verschiedenen Lagen in den Hochlagen von Hallgarten zusammen: Jungfer, Hendelberg, Würzgarten und Schönhell. Alles Erste und Große Lagen, also ganz klar Ortswein Plus. Der Wein liegt – wie der Gutswein Jacobus – zur Hälfte im Stahl und zur Hälfte im Holz auf der Vollhefe. Ganztraubenabpressung über mehrere Stunden, dann spontan vergoren. Auf der Hefe verweilend bis Ende April und im Zwei-Jahres-Turnus erscheinend. Die Nase des Hallgartener Rheinschiefers, wie schon der Name sagt, deutlich ausgeprägt in der schiefrigen Mineralik. Auch hier ganz gesundes Lesegut, also keine Botrytis, keine Exotik. Birne, Apfel, Quitte, Tee und Weintraube. Hohe Aromatik. Insgesamt etwas ruhiger und erhabener rüberkommend als der Jacobus. Hier kommt auch viel Minze und eine berauschende Frische von den Hochlagen, die schon im Duft durchschlägt. Auch im Mund zeigt er sich in der Säure zwar sehr vital, aber ganz fein, total reif, überhaupt nicht aggressiv. Die Erhabenheit und die Schiefrigkeit kommt besser durch. Der Wein ist großräumiger, etwas dichter und zeigt insgesamt deutlich mehr griffige Mineralität als der Jacobus und ist dabei fast schlanker gezeichnet, ohne, dass ihm irgendetwas fehlen würde. Im Gegenteil, das ist ein unglaublich harmonischer, perfekt abgestimmter Riesling mit viel ätherischer Kräuterfrische, die den gesamten Mundraum lange auskleidet. Was für ein bezaubernder Riesling. 94-95+/100