Lobenberg: Das Goldtröpfchen zählt zu den absoluten Toplagen an der Mittelmosel. Stellenweise extrem steil nach Süden ausgerichtet, kann es hier tagsüber sehr warm werden. Steinmetz besitzt hier jedoch einige der besten Parzellen, oben an der bewaldeten Kuppe der Lage, geprägt von dunklem Devonschiefer mit Quarzeinschlüssen. Durch den nahen Waldrand hat man hier kühle Luft in den Nächten und mehr Schwankungen zwischen Tages- und Nachttemperatur. Die Trauben können so ihre perfekte Aromakonzentration erreichen. Das Goldtröpfchen hat auch bei Steinmetz eine gewisse Opulenz, wird aber niemals zu fett, bleibt immer auf der fokussierten Seite. Der 2012er wurde nun nach knapp 10 Jahren Reife in der Schatzkammer des Weinguts, mit optimaler Trinkreife freigegeben. Was für eine schöne, leicht angereifte Nase mit ersten Anklängen von Assamtee, kandierter Orange, hellem Tabak und durchdringender Schiefermineralität. Sehr komplexe und harmonische Nase. Am Gaumen dann noch erstaunlich frisch, man würde hier wirklich nicht auf dieses Alter tippen. Einerseits diese saftige Frucht von gelber Pflaume, Birne und reifer Zitrone, andererseits diese dunkle Mineralität vom Devonschiefer, die jetzt mit der leichten Reife so schön durchkommt. Die zitrische Säure zieht sich wie ein Band durch den Wein. Tolle Länge mit salzigem Nachhall. Das ist unheimlich komplex und feinziseliert, mit der richtigen Balance zwischen Reife und Frische. Jetzt on point zu trinken, wird dieses Goldtröpfchen sicher aber noch für einige Jahre Freude machen. 95+/100