Lobenberg: Das Verblüffende an diesem Wein und das ist eine echte Rarität: Peter Bernhard Kühn hat ihn vergären lassen wie einen normalen Wein und erst spät bei rund 10% Alkohol gestoppt. Ihm war die Balance zwischen dieser phänomenalen Säure und Frische und dem geringen Restzucker das Wichtigste. Und mit diesen hohen 10% Alkohol, die man sonst eigentlich sehr selten im Kabinett findet, weil alle früher stoppen, findet der Wein eine Balance auf einer ganz hohen Ebene. Aber von dem Alkohol ist nichts zu riechen oder zu schmecken. Im Gegenteil: Der Wein ist so ultrafein. Total clean, keine Botrytis. Europäische weiße und gelbe Frucht, aber so zart wie es nur ein Kabinett kann. Hier sind wir zart, hier sind wir fast Saarländisch zart in der Nase. So filigran. Im Mund nicht ausspuckbar. Er trinkt sich nämlich wie ein super zarter trockener Wein mit ein bisschen mehr abpuffernder Süße. Im Grunde nicht Rheingau. Das ist ein sehr schlanker Kabinett vom Himmelreich von der Mosel oder von Schloss Saarstein. Unendlich tänzelnd. Auch im Mund ist der Alkohol nicht zu spüren. Es bleibt dieses ganz Filigrane. Im Grunde im Mund mehr auf Halbtrocken hinauslaufend denn auf süß. Trinkbar alleine oder als Essensbegleiter. So eine feine Versuchung von Kabinett. Ich bin kein Süßtrinker, aber dieser Kabinett gehört unbedingt in mein Portfolio. Es ist ein Traumwein. 96-97+/100