Lobenberg: Biodynamisch erzeugter Wein als Ganztraubenpressung über 6 bis 8 Stunden langsam abgepresst, so dass es einen etwas längeren Maischekontakt gab, ohne jedoch eine wirkliche, klassische Maischestandzeit zu haben, was in 2014 aufgrund des höheren Botrytisbefalls nur zurückhaltend angesagt war. Das Doosberg GG zeigt im Wein leichten Botrytisbefall, aber gesund, das Ganze im Holz spontan vergoren und auf der Vollhefe bis zum Abzug bleibend. Die Aromatik dieses Kühn Weins ist noch deutlich stärker ausgeprägt als in der ersten Lage Klosterberg. Weiniger, weniger Wiesenblumen, dafür deutlichere Frucht und pikanter Saft, schöne Milde, runde Zitrusaromatik, Melone, Birne, feiner süßer Apfel, Renekloden, auch ein ganz kleiner Hauch Exotik von Maracuja und Ananas. Mild strömend, duftig, aber nicht extrem, sondern eher fein. Burgundisch-cremig rüberkommend. Der Mund: Als allererster Eindruck extrem lecker und aromatisch, mit feiner Salzspur-Bitterkeit am Ende, langer Nachhall, in der Mitte dominiert von gelber Pflaume, feiner Orange und Mandarine. Sehr aromatischer Wein, die Speicheldrüsen fangen sofort an zu arbeiten, so pikant ist dieser Wein. Das Spektrum in diesem Kühn GG von der milden Süße, von 5 Gramm Restzucker, und der feinen Säure macht diese Pikanz aus, und doch ist dieser Wein deutlich milder, ausgewogener, feiner, cremiger und burgundischer als der Extremjahrgang 2013, der mir persönlich zwar deutlich besser gefällt, ich glaube dem Genießer wird 2014 in seiner Harmonie immer besser munden. Ein Jahrgang, der irgendwo erinnert an 2011 und 2012, etwas mehr Extrakt hat, aber insgesamt doch deutlich ausgewogener ist als der (aus meiner Sicht) Sensationswein aus 2013. 95-96+/100