Riesling Nierstein Ortswein 2017

Sankt Antony: Riesling Nierstein Ortswein 2017

BIO

Zum Winzer

96
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2018–2028
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
mineralisch
3
Lobenberg: 96/100
6
Deutschland, Rheinhessen
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Nierstein Ortswein 2017

96
/100

Lobenberg: Dieser Niersteiner Ortswein ist ein Bestandteil des Orbel Großen Gewächses. Die Hälfte dieses Weines, eines Doppelstückes von 2.600 Liter, ist in das Orbel GG gegangen. Weil Felix Peters den Orbel aber in diese Richtung nicht so stark dominieren wollte, hat er den anderen Teil separat abgefüllt als Niersteiner Ortswein. Also was wir hier haben ist ein freiwillig deklassiertes Orbel GG versteckt als Ortswein. Also eine klassische Zweitweinlösung, vielleicht sogar besser. Und für diese Qualität – das sei vorab schon gesagt – kostet der Wein einfach extrem wenig Geld. Die Nase ist reich, voller Karamelle und Honig. Reife Frucht, Quitte, kaum Zitrusfrucht. Anders als der Rotschiefer sehr viel Wärme ausstrahlend. Üppige, warme, reiche Birne. Etwas Pfirsich, Aprikose. Man könnte in der Nase fast an eine kleine Spätlese denken. Die Aromatik ist eine große Freude. Feine, gelbe Blüten dazu. Der Wein wächst komplett auf rotem Schiefer. Wir haben hier diese irre Ausdrucksstärke von der Rheinfront, von diesem roten Schiefer eben. Sehr viel rote Frucht. Preiselbeere, Johannisbeere dazu. Hinzu kommt viel Salz, fast eine Schärfe dieser Mineralität. Und dagegen Orange laufen lassen, auch gelbe, reife Birne. Süße pinke Grapefruit und auch immer ein bisschen Karamelle und Blütenhonig. Das Ganze mit einer feinen Süßholzspur garniert. Auch ein bisschen Minze. Das ist schon ein schicker Gegensatz. Ein wirklich pikanter Wein, weil er eben scharf ist, weil er die Honig- und Karamellsüße hat und gleichzeitig diese famose Säure und reiche Frucht. Das ist ein kleines Großes Gewächs und ein Wein, den man auf keinen Fall verpassen sollte. Der Niersteiner schafft seine Balance aus dem Extrakt und dem Alkohol, der schon über 12,5% liegt, und der einfach dieses Glycerin mitbringt. Der Wein selbst hat nur ein Gramm Restzucker, ist also komplett durchgegoren. Also knochentrocken. Da kommt man nie drauf, weil dieser Schmelz, diese Extraktsüße eben so dominant ist. Beim Rotschiefer QbA kann man zunächst die nächsten zwei Jahre erst mal auf den unglaublich süffigen, schicken 2016er gehen, aber diesen Wein darf man nicht auslassen, denn man bekommt nirgendwo für 15 Euro fast ein Großes Gewächs mit dieser irren Ausdrucksstärke vom roten Schiefer und dazu dem schönen warmen Fruchtjahr 2017. Toller Erfolg. 96/100

Mein Winzer

Sankt Antony

Ein Winzer aus Rheinhessen, der am Roten Hang nicht nur Riesling, sondern auch Blaufränkisch erzeugt? Dieses Bekenntnis zum Mut beschreibt Felix Peters wohl am besten.

Riesling Nierstein Ortswein 2017