Lobenberg: Alle Weine bekommen eine gewisse Maischestandzeit von ein paar Tagen, je nach Jahrgang. Dann wird nach sensorischer Probe, sobald die Phenolik anfängt die Aromatik zu verändern, schnell abgepresst und ohne Vorklärung in die Stückfässer gegeben und spontan vergoren. Komplett durchgegoren, knochentrocken. Die Nase ist hochverdichtet und sehr engmaschig verwoben. Tiefe, gelbe, mediterran angehauchte Frucht. Anklänge von blühendem Thymian, schwarzen Oliven, auch Olivenkernen, Sonnenblumenkernöl, roter Weinbergpfirsich, Holunder. Der Wein strahlt eine gewisse Ruhe aus, wirkt fast ein bisschen frankophil angehaucht. Sehr konzentrierte, samtig-dichte Textur, alles fließt über eine zarte Salzspur. Diese rotwürzige Mineralität des Pettenthal gibt der samtigen Struktur eine aufregende, basslastige Vibration auf der Zunge. Ein sehr eleganter und schicker Wein. Ein Pettenthal, das absolut in der ersten Reihe der Weine vom Roten Hang steht. Er hat nicht nur enorme Länge, sondern eben auch Tiefe, ein Wein von großem, erhabenem, ruhigem Format. Mega Stoff, auch wenn er für mich nicht ganz die Aufregung des Rothenberg erreicht. 97+/100 // Lobenberg in Wiesbaden: Erhabene Rheinfront, großrahmig, aristokratisch. Vanille und Löffelbisquit, Kumquat, rotes Steinobst. Frisch aber milde Säure, fast majestätisch. Großer Wein. 98-100/100
