Lobenberg: Nach einer sanften Pressung kommt der Most per Gravitation in den Keller und vergärt dort zum größten Teil in Holzfässern (600 Liter und 1200 Liter). Die Vergärung findet ausschließlich mit spontanen Hefen statt. Eine bezaubernde Nase, die sehr viel horizontaler, also geerdeter als die des expressiven, aufstrebenden Hippings. Total erhaben und mit der immensen Tiefe, die das Pettenthal so sehr auszeichnet. Reife, gelbe Frucht, etwas Melone und Pomelo, auch Birne, keine Zitrusfrucht, sehr dicht, reif und in sich ruhend, nobel. Im Gegensatz zum schiefer-rassigen Hipping ist die Mineralität hier sehr viel erdiger, würziger, feine Nussigkeit, etwas Tabak, insgesamt dunkler und geheimnisvoller wirkend. Auch im Mund erhabener, reifer, gelbfruchtiger. Die Säure ist noch hintergründiger, aber dennoch präsent, als feine Stütze im Hintergrund. Wieder etwas Melone, weißer und gelber Pfirsich, etwas kandierte Walnuss, alles umspielt von dieser unglaublich reifen, raumgreifenden Säurestruktur, die viel mehr fein als rassig ist und diesem tiefen, erdig-mineralischen Rückgrat. Das ist ein echtes Powerteil, satt und kraftvoll, im Gegensatz zum filigraneren Hipping. Die Aromen schmecken lange nach, die Salzigkeit ist etwas zurückhaltender als beim Hipping, etwas weniger vordergründig-expressiv, dafür umso nachhaltiger und erhabener. Eine tolle Interpretation des Pettenthals, die alle Elemente aufweist, die diesen Weinberg so besonders machen. Superber Stoff und ein bereits wunderbar trinkbarer Riesling auf Grund seines anschmiegsamen Power-Charakters. 98-99/100