Lobenberg: Der erste Jahrgang unter Dirk Würtz als neuem Betriebsleiter bei Sankt Antony. Und es gibt auch gleich einen spürbaren Stilwechsel. Über 6 bis 7 Wochen gelesen in 10 Durchgängen, extrem selektiv. Keine Maischestandzeit in 2018, aber langsam über 8 bis 10 Stunden oxidativ gepresst und dann 100% spontanvergoren. Es wurde hier nur sehr wenig Schwefel während dem Ausbau eingesetzt und das Pettenthal sieht kein Holz mehr, 100% im Edelstahl ausgebaut. Verbleib bis April des Folgejahres auf der vollen Hefe, dann abgezogen. Sehr europäische Frucht, weich, reif, stützende Hände im Rücken, Orange als Frucht und als Zeste, schöner reifer Sommerapfel, gelbe Birne und Melone, sehr charmante, offene Frucht. Das ist schon mehr eine Rheinhessen-Nase wie man sie erwartet, sehr klassisch im positiven Sinne. Tief, würzig und präzise, etwas Jod und Eisen, Kurkuma, Wiesenkräuter dazu, gelbe Blüten, verspielt. Sehr leckere Nase. Das Gegenmodell zum Pettenthal, welches wir gerade bei Kai Schätzel hatten, eine 180 Grad Wendung. Auch im Mund ist das Antony Pettenthal sehr lecker, gelber und roter Weinbergspfirsich und Melone, Aprikose, die charmante reife, rotgelbe Frucht zieht sich durch, leicht cremig, aber mit schönem Zug drin, feiner Gerbstoff hintenraus, leicht zupackend. Sehr harmonisch, ein Charmeur, ein GG nicht für ein ewiges Leben, sondern ein relativ früh zugängliches, leckeres Pettenthal. Hat nicht den letzten Kick der Jahre 2015 bis 2017, sondern mehr Richtung positive, konventionelle Geschmackskompatibilität gebracht. Schöner Wein. 95-96/100