Lobenberg: Michael Teschke hat dieses einmalige Projekt mit seinem Freund Matthias Adam, dem ehemaligen Mann von Luise von Racknitz, gemacht. Auf Grund der Scheidung und Eigentumsteilung gab es Streit um diese Schloss Böckelheimer Toplage. Eine potentielle Große Gewächs Lage. Man hat sich geeinigt und Zeile für Zeile, einmal die Frau, einmal der Mann, geerntet. Das ist natürlich kurios. Der Mann hätte es auch nie geschafft, wenn Michael Teschke ihm nicht geholfen hätte. Kerngesundes Lesegut aus einem großen Jahr. Alle Rieslinge sind über Nacht stehen geblieben. Bis zu 4 Tage auf der Maische und den Rappen. Trotzdem ist keine Phenolik enthalten, sondern nur ein leichter, guter Gripp. Dann spontan vergoren. Der Wein hat nie Holz gesehen. Das lässt ihm diese unglaubliche Frische, nimmt ihm auf der anderen Seite ein Stück der Schmelzigkeit. Die Nahe ist jedoch unverkennbar und auch die Sponti Nase ist eindeutig. Das ist assoziativ ein Wein von Schäfer-Fröhlich in der Struktur. Und diese Kraft aus den alten Reben und diesem Terroir, nämlich 100% roter Schiefer, gibt einen außergewöhnlich würzigen Riesling mit viel Druck. Sehr stark verwitterter roter Schiefer, so das auch ein bisschen Power durchkommt. Unglaublich viel Druck und so eine Würze, das ist schon extrem. So viel warme Kraft, die Augen ziehen sich zusammen. So unglaublich viel Druck. Der Speichel läuft im Mund zusammen, die Zunge rollt sich. Oh, ist das eine Power und Länge. Salzig, das Schiefer Terroir kommt durch. So viel Mineralität, so unglaublich lang und druckvoll. Das darf sich problemlos in die Reihe manch Großer Gewächse einreihen, und doch kostet dieser Wein, auf Grund dieses Ehestreits, quasi als Restposten Konkursmasse, einen Witz. Wichtig ist, dass Nahe und Lage nicht erwähnt werden können, da das Ganze ein einmaliges Projekt war und auf dem rheinhessischen Laurenziberg vinifiziert wurde. Es steht nur drauf: Michael Teschke – Nahegauer Landwein trocken. 95-96/100
-- Gerstl: Der Wein wurde an der Nahe in der Lage Schlossböckelheimer Königsfels geerntet. Das ist eine komplizierte Geschichte, die sich aber insofern nicht zu erzählen lohnt, als es diesen Wein nur ein einziges Mal geben wird. Der Duft ist wunderbar tiefgründig, komplex und lässt niemals Zweifel daran aufkommen, dass das charaktervoller Wein ist, feinste Frucht trifft auf raffinierte Mineralität. Genial rassiger, cremig weicher, schmackhafter Gaumen, tänzerisch verspielte Aromatik, hei, schmeckt der köstlich, da spürt man klar, dass der aus einer grossen Lage stammt, es ist in der Tat ein grosser Riesling. 18/20