Lobenberg: Gewachsen auf rotem Schiefer (hoch verdichteter, gepresster Ton), Blauschiefer (Kupfer) und Quarzit. Der Alkohol liegt hier bei 12%, sehr schlank, zwischen 7 und 8 Säure und zwischen 5 und 6 Gramm Restzucker. Dieser Wein kommt zu 100% aus dem Frühlingsplätzchen, darf aber auf Grund der VDP Bestimmungen nicht mehr so genannt werden, deshalb jetzt Frühtau. Ausfälle durch den falschen Mehltau waren an der Nahe nicht so dramatisch wie in Teilbereichen der Mosel und des Rheingaus. Extrem gesundes Lesegut, goldgelbe Trauben, gelesen ab Mitte Oktober bis in den November hinein. Sehr traubige Nase, gleichzeitig sehr elegant und fein. Man würde denken, dass der Alkohol höher liegt. Der Wein strahlt unglaublich tollen Schmelz aus. Feine europäische Frucht, wenig Exotik. Die typische 2016er Bratapfel Aromatik, etwas Birne und süße gelbe Melone. Sehr fein, sehr Riesling. Schöne und sehr sanfte Grapefruit dahinter. Etwas Salz sowie etwas Mineralik vom roten Schiefer, was ja deutlich wärmere Mineralik ist als vom blauen Schiefer. Absolut begeisternder Mund. Gar nicht erwartet dann dieser tolle Salz-Flash mit dieser süßen, eleganten Frucht, diesem schmelzigen, aus der Extraktsüße kommenden Zuckerschwänzchen bei richtig prägnanter Säure. Aber nichts ist spitz. Das ist fast moselanisch in dieser schmelzigen, reifen Säure und diesem Kick. Alles passt perfekt. Einen so guten Mittelbau habe ich hier, bei Schönleber, noch nicht getrunken. Und auch für Frank Schönleber ist der mittlere Bereich, oberhalb des Gutsweins und des Minerals, sein absolutes Highlight und das kann ich so nachvollziehen. Der Wein hat Länge, spielt, ist pikant und macht richtig Freude. Durch dieses Schmelzige wird er auch jedem schmecken. Sehr anspruchsvoll und trotzdem köstlich für jeden Genießer. Ich bin fast geflasht. Großer Stoff für kleines Geld. 94-95/100