Hofgut Falkenstein: Riesling Krettnacher Euchariusberg Kabinett Alte Reben Gisela 2021

Hofgut Falkenstein Riesling Krettnacher Euchariusberg Kabinett Alte Reben Gisela 2021

Zum Winzer

96+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, süß
8,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2051
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
leicht süss
mineralisch
3
Lobenberg: 96+/100
Galloni zu 2020: 94/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Krettnacher Euchariusberg Kabinett Alte Reben Gisela 2021

96+
/100

Lobenberg: Mit einem irren pH von 2.5 geerntet, trotzdem ist es das Kabinett mit dem feinsten Fruchtspiel. Feine Grapefruitfrucht, Mandarinenschale. Die Fruchtexplosion ist einfach köstlich, dazu eine Mineralstruktur zum Kauen, immens lang, rollt immer wieder hoch in seinem steinigen Spiel. Vibrierend, hochfein, zartschmelzend. Das ist zugleich das krachendste und feinste Kabinett des Falkensteiner Hofs, nur Arturo kann da noch mit. 96+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

Verkostungsnotiz
94
/100

Galloni zu 2020 über: Riesling Krettnacher Euchariusberg Kabinett Alte Reben Gisela

-- Galloni zu 2020: While the adjacent vines that inform the Webers’ Euchariusberg Kabinett A.P. #12 are old, those for the 2020 Riesling Krettnacher Euchariusberg Kabinett Alte Reben (in a parcel with the nickname Gisela, which now appears in fine print on the label) are much older, as well as on their own rootstock. White currant and crab apple are laced with cress for a pungently aromatic and tartly bracing, incisive palate impression. This is one of those frequent instances at Hofgut Falkenstein where density is strikingly allied to alcoholic levity. A mouth-shakingly resonant finish speaks to this wine’s depth as well as to what it still has in reserve, evoking the flesh and liquor of raw oyster in its mouthwateringly savory amalgam of carnal, nutty, herbal and mineral elements. If there were one vintage 2020 offering from this estate that I was going to keep my corkscrew off of in the short run (not saying that I would have the willpower), it would be this old-vines Kabinett. 94/100

Mein Winzer

Hofgut Falkenstein

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