Hofgut Falkenstein: Riesling Krettnacher Altenberg Spätlese 2021

Hofgut Falkenstein: Riesling Krettnacher Altenberg Spätlese 2021

Weinclub

Zum Winzer

94+
100
2
Riesling 100%
5
weiß, trocken
10,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2051
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
mineralisch
3
Lobenberg: 94+/100
Mosel Fine Wines: 92/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Krettnacher Altenberg Spätlese 2021

94+
/100

Lobenberg: Der Altenberg liegt rund 100 Meter höher als die Lagen in Niedermennig, die Böden sind etwas tiefgründiger, wüchsiger, hier kommt ein bisschen mehr Power aus der Lage. Folglich erntet Familie Weber hier immer Spätlesen. Feine feuersteinige Reduktion in der Nase, wirkt sehr kühl, Sommerregen, Kiesgrube, Limonen, Lindenblüte, ganz schlanke Aprikose. Der Mund ist wahnsinnig salzig, darüber hellgelbe Frucht, Zitronengras, Zitronenmelisse, weiße Johannisbeere. Strammer Zug, Feuerstein in selten dagewesener Dramatik. Die Kühle 2021 gibt dem ultrafiligranen, präzisen Spätlesestil von Falkenstein den absoluten Turboboost. Wenn man gerade meint es wäre zu karg, greift man wieder zum Glas und will mehr und mehr. Das ist die Kunst der Winzer Weber. 95+/100

Jahrgangsbericht

Mit den letzten Jahrgängen im Hinterkopf antizipierten die Winzer wie gewohnt einen eher trocken-warmen Witterungsverlauf. Doch 2021 machte recht schnell klar: nicht mit mir! Austrieb und Blüte waren bereits von ungewöhnlich nordisch-rauem Wetter begleitet und im Vergleich zu den Vorjahren »relativ spät« – im langjährigen Mittel also quasi normal. Die meisten deutschen Weinberge blieben von Frost verschont. Die recht harsche Witterung sorgte jedoch nahezu überall für Ertragseinbußen durch die windige, verregnete und dadurch unregelmäßige Blütephase. Der darauffolgende Sommer brachte zunächst keineswegs die Wende. Dramatisch konzentrierte Sommerniederschläge setzten der vorherigen Trilogie der heiß-trockenen Jahre ein jähes Ende und machten den Pflanzenschutz 2021 zu einer Sisyphusarbeit. Die Topwinzer haben 2021 Marathondistanzen in den Weinbergen abgeleistet, um der Situation Herr zu werden. Durch den zusätzlich hohen Personaleinsatz ist es in der Produktion für viele eines der teuersten Jahre aller Zeiten. Ein Glück, dass der Riesling als adaptierte Nord-Rebe stoisch in Wind und Wetter steht wie ein Islandpferd. Denn im Grunde wurde im Herbst immer klarer: Wenn man im Sommer richtig Gas gegeben hat, konnte das noch ein unglaublich starker Jahrgang werden – und so kam es dann auch. Nach diesem echten Cool-Climate-Sommer, der bis Ende August anhielt, retteten der September und ein Goldener Oktober den Weinjahrgang dann fast im Alleingang. Ein stabiles Hoch über Mittel- und Osteuropa sorgt für dieses seit Jahrhunderten bekannte Phänomen. Die Sonnenscheindauer ist gegen Oktober mit noch immer über 10 Stunden sehr hoch, dafür ist die Tag-Nacht-Amplitude schon viel ausgeprägter als noch im August. Da die Nächte länger werden, kann die Luft in Bodennähe stärker auskühlen. Das sorgt für eine langsame Ausreifung bei langer Hangzeit am Stock und trotzdem stabil bleibenden Säuren. Gerade der Riesling liebt das besonders, aber auch die Burgundersorten brillieren mit kühler Frische. Denn 2021 ist ein so spannendes, krachendes und zugleich kristallines Weißwein-Jahr, wie wir es lange nicht mehr hatten. Wer keine Angst vor berauschender Frische hat und sich gerne von hoher Spannung aus der Kurve tragen lässt, der wird mit 2021 seine größte Freude haben. Alle anderen sollten sich besser an die gar nicht so unähnlich gebauten, aber etwas freundlicheren 2020er halten.

Verkostungsnotiz
92
/100

Mosel Fine Wines über: Riesling Krettnacher Altenberg Spätlese

-- Mosel Fine Wines: The 2021er Krettnacher Ober Schäfershaus Riesling Spätlese Trocken (known internally as “Fuder Lorenz Manni”) comes 60-year-old vines planted in the similarly name Lieu-Dit in the Altenberg vineyard underpinned by Diabas elements. It offers a rather backward nose made of lemon peel, white flowers, and smoke. The wine is superbly zingy and yet filigreed and structured on the palate and leaves a still rather tart and salty feel in the finish, which still needs to integrate. This incredibly light-footed wine packed with flavors will please lovers of acidic wines. 92/100

Mein Winzer

Hofgut Falkenstein

Das Hofgut Falkenstein ist längst kein Geheimtipp mehr, zählen die puristischen und unglaublich feinen Weine doch zu den spannendsten der Saar. Die kristallinen und terroirgeprägten Rieslinge werden in manchen Jahren von Parkers Wine Advocate Stephan Reinhardt gar auf Augenhöhe mit Egon Müllers...

Riesling Krettnacher Altenberg Spätlese 2021