Lobenberg: 4 halbtrockene Spätlesen mit grüner Kapsel gibt es 2017, dazu 1 Kabinett und 3 Auslesen. Und was ich bei den trockenen weißen Kapseln für 2017 sagte gilt auch für die leicht fruchtsüßen Weine. Es braucht 2017 eine intensive Mineralik um die fast extreme Fruchtintensität und diese Üppigkeit zu einer Molitorschen Eleganz zu vermählen. Das schaffen 2017 für mich nur die Lagen aus Ürzig, aus dem Treppchen und aus der Zeltinger Sonnenuhr. Und, last not least, die schon von JJ Prüm 2017 als überragende Kabinette und Spätlesen bewiesenen Weine aus dem Graacher Himmelreich. Und diese überragende Filigranität, diese mineralische Super-Finesse, findet sich in der Spätlese und Auslese *** Grüne Kapsel. Weiße Kapseln aus dieser Traum-Lage gibt es 2017 nicht, gold ist mir der Wein zu üppig überwältigend und zu dominant fruchtsüß, ein Phänomen, dass ich auch bei JJ Prüms 17er Graacher Weinen oberhalb der Spätlese erlebte.Eine geniale frische Säure ist in dieser Spätlese präsent, da kommt viel Druck, satte Zitrusfrüchte und weiße Blüten mit einer grandiosen Länge. Eine verblüffende Finesse und zauberhaft verspielte Mineralität zeigt sich in dieser 17er Spätlese, dazu kommt diese Ausdrucksstärke des Schiefers mit viel Feuerstein aus dem Terroir Graacher Himmelreich. Eine grandiose Harmonie und Balance der intensiven Frucht, der nie zu üppigen Süße, und der in 2017 so bezaubernd zugleich intensiven wie feinen Schiefer-Mineralik. Fest steht jedenfalls, dass Sie in den nächsten 20 oder mehr Jahren besser zu dieser grandiosen halbtrockenen Spätlese greifen sollten, die in ihrer cremigen Steinigkeit, in ihrer kreidigen Fruchtigkeit eine höhere Form der Eleganz ausstrahlt. Die Graacher Auslese *** 2017 ist noch einmal eine Spur darüber, doch braucht sie eben auch sehr viele Jahre länger. Diese halbtrockene Spätlese gehört zum Allerbesten im fruchtsüßen Bereich des Jahrgangs 2017, ein fruchtig cremiger Superschmeichler in grandios mineralischem Ausdruck. 97-98/100