Riesling Erdener Prälat Auslese 2016

Mönchhof: Riesling Erdener Prälat Auslese 2016

100
100
2
Riesling 100%
5
weiß, süss
8,0% Vol.
Trinkreife: 2019–2041
Verpackt in: 6er
9
exotisch & aromatisch
mineralisch
3
Lobenberg: 100/100
Gerstl: 20/20
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Riesling Erdener Prälat Auslese 2016

100
/100

Lobenberg: Das Erdener Prälat ist wahrscheinlich eine der feinsten und teuersten Lagen der Mosel überhaupt. Nur wenige Erzeuger teilen sich diese sehr knappe, sehr exponierte Lage. Spontanvergoren, 7,5% Alkohol, 95 Gramm Restzucker und um die 8 Säure. Ganz gesundes Lesegut, kaum Botrytis. Die Besonderheiten des Jahrganges, kommen dieser Auslese besonders zu Gute, da wir durch diesen immens langen Vegetationszyklus, die Ernte fand erst in der ersten November Hälfte statt, eine unheimliche Komplexität in den Wein bekommen, welche nur ganz selten der Fall ist. Durch die kühlen Nächte und die dadurch langsamere Reifung, blieb die Frische komplett erhalten. Der Clou in der Auslese ohne Botrytis liegt in der Eleganz. Die klassische Moselaner Auslese ist häufig mit hohem Botrytisanteil. Es gibt allerdings 2016 eine völlig andere Stilistik. Und diese extreme Sauberkeit der fast Botrytisfreien Auslese 2016 vom Mönchhof ist auch das faszinierende an diesem Wein. Der Grund, warum gerade ich diesen Wein kaufe, denn ich bin ja bekanntermaßen nicht der absolute Süßwein-Freund, ist diese Balance und unglaubliche Feinheit und Raffinesse in dieser Prälat Auslese, sie kann absolut mit der Prälat-Auslese von Loosen mit, und gehört mit zum Feinsten was es an Auslesen an der Mosel überhaupt gibt. Mangels Botrytis gehen wir auch nicht in die große Exotik, wir bleiben sehr europäisch. Viel weißes Steinobst. Unglaublich schön schwingend. Feine blumige Note darunter. Ein warmes, aber nicht fettes Aroma. Von der Nase her könnte es auch locker ein reiches, Großes Gewächs sein. So unendlich duftig, spielerisch leicht. Der Wein trinkt sich dann wie ein Kabinettchen. Hochfein, unendlich lang. Verbleibt für Minuten mit dieser wunderschönen, ganz zarten Zitrusfrische, Grapefruit, Mandarine und dieser feinen Süße von reifem Steinobst. Fast schlank, sehr leichtfüßig. Sehr reife Williamsbirne, weiße, gelbe Birne, weißer Pfirsich, etwas Zitronengras darunter. Das ist so spielerisch leicht. Der Kabinett wandelt sich im Nachhall im Mund dann schon zu einem großen Wein mit unendlicher Länge. Aber die Verspieltheit, das Zarte, das Tänzelnde bleibt komplett erhalten. Das ist auch für einen Nicht-Süßweintrinker eine unglaubliche Bereicherung, weil es so wunderschön im saftigen Trinkfluss bleibt. Und wie ich Eingangs sagte: Das ist eine unendlich lange Auslese in brillanter Feinheit und trotzdem im Kabinettartigen, feinen, zierlichen Trinkfluss. Für mich und in meinem eher nichtsüßen Lieblings-Geschmacksbild eine ziemlich perfekte Auslese in dieser raffinierten Zartheit. Großer Stoff. 100/100

20
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Gerstl über: Riesling Erdener Prälat Auslese

-- Gerstl: Der Wein stammt von kerngesundem, hochreifem Traubengut mit 100 Oechsle. Strahlend klare Frucht, schon der Duft ist Raffinesse pur, wirkt erstaunlich dezent, dennoch intensiv und überaus vielfältig, ein kaleidoskop-artiges Duftspektrum. Was ist dieses Kraftpaket doch sensationell delikat, dieser 2016er-Jahrgang bringt einfach Raffinesse ohne Ende, der Wein tänzelt mit sprichwörtlicher Leichtigkeit über die Zunge, das ist ein himmlisches Erlebnis, ich flippe aus, geniesse den Nachhall, kann mich aber nicht zurückhalten, lasse mir immer wieder einen weiteren Schluck auf der Zunge zergehen. Was für ein Hochgenuss, was für ein aromatischer Höhenflug und was für eine unglaubliche Präzision! Riesling Auslese in Vollendung. 20/20