Lobenberg: Die Lage Bruck liegt in Spitz in einem Nebental mit Südexposition, auf 380 m Höhe und damit deutlich höher als die meisten Lagen der Wachau. Der Boden besteht aus Urgestein, Schiefer, Glimmerschiefer. Jeden Abend kommt ein kühler Wind aus dem Wald heruntergeweht. Die Reben aus dieser kühlen Lage sind in der Regel drei Wochen später reif als die Lagen am Loibenberg oder Kellerberg. Die Weine sind grundsätzlich kühler und aromatischer. Auch hier nicht entrapptes Lesegut, nur leicht angequetscht, dann 3-4 Stunden auf der Maische bevor der Wein über 6-8 Stunden sanft abgepresst wird. Vergärung spontan und Ausbau komplett in Edelstahl. Mango, Aprikose, Gesteinsmehl in der Nase, dann etwas Quitte, Koriander, Anis, Fenchel. Immer definierter und klarer werdend, immer würziger. Sehr spannungsgeladener, extrem saftiger Mund. Sehr fester Biss mit nur leichter Bitternote daneben. Knackig, gleichzeitig voluminös und schmelzig. Vollmundig, üppig, ohne je fett zu sein. Grandioser Riesling in einer Art, wie es kaum ein anderer Erzeuger der Wachau schafft. Sehr puristisch, sehr geradeaus. Die Rieslinge dieses Winzers können womöglich als einzige der Wachau stilistisch in die Phalanx der Großen Deutschen Gewächse eingereiht werden. Großes Kino. 97-98/100