Lobenberg: In diesem Wein werden die Trauben der jungen Reben aller 7 GG Lagen des Gutes zusammengeführt. Der Wein soll im Grunde in die Position zwischen dem Gutsriesling und den Ortsweinen positioniert werden. Das ist der erste Riesling in der Range an dem Karsten Peters Herz so richtig hängt. Der Just Riesling ist eher ein kleiner Spaßmacher, der 7 Terroirs ist aber schon ein richtig ernsthafter Terroirwein, der perfekt für Gut Hermannsberg steht. Er hat schon die gewisse kompromisslose Steinigkeit und Kargheit dieser extremen Weinberge hier. Kellermeister Karsten Peters nennt dies den emotionalen Gutswein von Hermannsberg, weil dieser Wein in seinen Augen für die Typizität und die Stilistik des Gutes quasi das Eingangstor ist. Er hat unglaublich Druck und Ausdruckskraft. Spontanvergoren und ausgebaut im Edelstahl, wie der Just Riesling, nur eben aus den Top-Lagen überzeugend. Viel reife, weiße Frucht in der Nase, grüne Birne, Granny Smith, Limettenzeste, feine florale Noten darunter, guter Zug, Zitronengras, Salz, etwas Reduktion. Auch Feuerstein aus diesen steinigen Terroirs, erst dahinter kommt die Frucht. Der Mund ist eine Explosion an Saftigkeit, aber was hier am Gaumen passiert schlägt das bei weitem, so saftig, so druckvoll, dramatisch viel Feuerstein. Ungeheuer viel Zug, einen riesigen Spannungsbogen aufschlagend, wunderbar schlanke Silhouette in 2020, so fein gezeichnet, filigran, aber eben dennoch druckvoll und zwingend. Man spürt sofort, dass hier hochwertige, total reife Trauben von erstklassigen Böden drinstecken. Ein Spagat zwischen der hohen Reife der Frucht, der Finesse und der Frische aus den tiefen pH-Werten. Der Mund ist eine Explosion in Salz und Frucht gleichermaßen, ein bisschen Orangenblüte im Finale, verspielt, etwas grüne Aprikose, Muschelschale. Ein wahnsinniger Charmeur mit einem Bodenausdruck par excellence und ein direkter Verfolger der Ortsweine. 93+/100