Lobenberg: Der Gutswein bekommt rund 5 Prozent Holzanteil, der Rest wird im Edelstahl ausgebaut, um diesen kristallklaren, fruchtigen Stil zu betonen. Das Holz gibt aber eine ganz feine Struktur, einen gewissen Grip. Der Gutswein wächst in Weinbergen rund um die Kiedricher Berglagen. Nach einem erneut historisch trockenen und sehr sonnigen Sommer, kamen Regenfälle gegen Herbst. Die Trauben waren allerdings weitgehend sehr gesund, es gab nur sehr wenig Botrytis. Das Team war dennoch fleißig in den Weinbergen unterwegs und hat komplett biologisch gearbeitet, die Zertifizierung folgt demnächst. Der Gutsriesling bekommt durch diesen kleinen Tick Holz nochmal ein bisschen mehr Struktur. Wir haben beim 2022er sehr viel Wein im Glas, kraftvoll, weinig, sehr aromatisch und ansprechend. Da kommt schon viel Traube, auch weißer und gelber Pfirsich, feine Apfeltöne. Total reif und in sich stimmig. Weder Anreicherung noch Entsäuerung war nötig, alles hat genau gepasst und das schmeckt man in der tollen Balance. Die Frucht ist saftig und elegant, die Säure steht, ist aber total reif und seid. Schon der Gutswein hat einen schönen gelbfruchtigen Druck in der Mitte, der dem 22er diesen köstlichen Charme verleiht. Aufgrund der guten Stoffigkeit und der so reifen Säure, ist der Gutswein nochmal trockener als in den Vorjahren, er hat nur um die 6 Gramm für die innere Balance. Ein freudestrahlender Riesling, der eigentlich jedem Rieslingfan schmeckt. Unglaublich lecker, einfach ein schöner Traubensaft. Der Wein hat immer Stil und Charme. 92+/100