Renato Ratti: Barolo Serradenari 2019

Lobenberg: Die Lage Serradenari wurde 2018 gekauft und liegt direkt rechts neben Berri. Der erste Jahrgang wurde komplett in den Marcenasco geblendet und 2019 ist damit der erste Jahrgang mit der Lagenbezeichnung auf dem Etikett. Auf 450 Höhenmetern ist die Lage in perfekter Südwestexposition in einem Amphitheater. Es gibt nur einen anderen Winzer, der diese Lage abfüllt, daher ist sie noch weitestgehend unbekannt. 30 Jahre alte Reben auf blauem Mergel, Ton und Kalkstein, also ganz ähnlich wie in La Morra. Die kühle Höhenlage ist ganz klar für die wärmer werdende Zukunft gewappnet und es gibt für mich keinen Zweifel, dass wir noch viel von ihr hören werden. Sie wurde eine ganze Woche nach der Lage Marcenasco in la Morra gelesen. Der Ausbau erfolgt wie bei allen Ratti Barolo zum größten Teil für 24 Monate in großen Botti aus slawonischer Eiche von 25 und 50 HL. Circa 20 Prozent reifen das erste Jahr in Barriques und anschließend für ein weiteres Jahr in großen Fässern. Die Nase strotzt nur so vor reifer, dunkler Frucht. Jede Menge Waldbeeren und Kirschen. Tonnen von Kräutern und Blumen wie Geranien und duftige Veilchen mit einem zarten Hauch weißer Lakritz. Nach einem Moment im Glas explodiert diese Duftigkeit geradezu! Im Mund sind viele Tannine, aber sie sind fein und rund und spielen mit der Frische der Höhenlage. Dieser Wein ist für die Zukunft gemacht, idealerweise geben Sie ihm bitte ein paar Jahre im Keller. Rote Johannisbeeren, Lakritz und etwas Milchschokolade. Auch hier ist die saftige Säure aus der Höhenlage in Balance mit roten Kirschen und Waldbeeren. Der Wein erinnert tatsächlich stilistisch sehr an die Lage Conca, die ab diesem Jahr als Riserva ausgebaut wird. Er wird von Minute zu Minute duftiger und charmanter, öffnet sich. Ein Präzisionswein mit ordentlich mehr Wumms als der Marcenasco. 96+/100