Barolo Rocche dell'Annunziata 2019

Renato Ratti: Barolo Rocche dell'Annunziata 2019

Holzkiste

Zum Winzer

97–98
100
2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2030–2052
Verpackt in: 6er OHK
9
strukturiert
saftig
pikant & würzig
3
Lobenberg: 97–98/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo Rocche dell'Annunziata 2019

97–98
/100

Lobenberg: Rocche dell´Annunziata ist eine der ausschließlich eigenen Barolo-Lagen von Ratti in La Morra. Die auf 300 Metern Höhe gelegene Lage ist bekannt für hohe Eleganz und Tiefe. Zusammen mit Arborina ist das sicherlich die berühmteste Lage von Annunziata und viele Topwinzer arbeiten in dieser Lage, von Voerzio bis Trediberri. Insgesamt teilen sich 12 Winzer diesen Weinberg. Ratti hat ungefähr einen Hektar und macht 5.000 Flaschen. Seine Parzellen liegen in der Mitte dieses Amphitheaters in West- und Südwest-Exposition. Alle Barolo werden klassisch im Stahl über einen Zeitraum von drei bis maximal vier Wochen vergoren. Pietro Ratti hat die Vinifikation in den letzten Jahren verfeinert sodass seine Weine inzwischen bei einer niedrigeren Temperatur, 26 Grad Celsius anstelle von 32 Grad Celsius vergären, und der Wein damit nun länger in Kontakt mit den Traubenschalen bleibt, 30 Tage anstelle von 15 Tagen. Das führt zu mehr Finesse und Feinheit in den Weinen und auch zu einer zarteren Farbe. Der Ausbau erfolgt für 24 Monate in großen Botti aus slawonischer Eiche von 25 und 50 HL – also eine ganz klassische Barolo-Machart. Eigentlich ist Rocche zusammen mit Arborina eine der idealsten Lagen des unteren La Morra. Es gibt immer einen großen Wettstreit, ob die hochgelegenen Weinberge wie Cerequio, Brunate und La Serra spannender sind oder eben die tiefgelegenen Weinberge wie Rocche und Arborina. Zartes Rubinrot im Glas. Die Nase strotzt mit herbalen, extrem würzigen und staubigen Noten. Nach einer Weile im Glas kommt die Finesse hervor, aber im Moment ist der Rocche dell’Annunziata doch etwas rau und zurückhaltend. Die Veilchen und Brombeeren lassen sich erst nach einem Moment entlocken. Im Mund schwebt der Wein mit ätherischer Frische. Orangenschale, leicht bittere Kräuter, etwas weißer Pfeffer und viel, viel Tannin, das sich fein über die Zunge legt und festkrallt. Die für das große Jahr 2019 charakteristische Frische und Präzision zieht sich wie ein roter Faden durch den Wein. Das ist ein Wein für den Keller, und bitte lassen Sie ihn erst in acht bis zehn Jahren raus. Ich bin sicher, dass sich Geduld für diesen Finessewein mit großer Struktur auszahlen wird. 97-98/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2019 ist im Piemont wie auch in vielen anderen Regionen Europas ein magisches Jahr der Perfektion, er wird als klassischer Jahrgang hoch gelobt und im selben Zuge auch hoch bewertet. Viele Winzer vergleichen den Jahrgang mit dem Weltklasse-Ausnahme-Jahrgang 2016, besonders wegen der Tannindichte, Konzentration und Power der Weine. Den entscheidenden Unterschied zu den 2016ern macht aber die Balance der vielen dichten Tannine mit der wollüstigen Frucht, die süßer und saftiger ist als in den 2016ern. Die vibrierend frische, ausgleichende Säurestruktur der Weine sorgt für die ultimative, herausragende Balance. Der hohe Anteil an Polyphenolen bringt dabei vor allem bei Nebbiolo eine gesund leuchtende Farbe hervor, die tiefer und intensiver ist als in den Vorjahren. Im Grunde genommen haben die 2019er den Genuss-Regler lauter aufgedreht als die 2016er, sie sind eine hedonistische Version dieses klassischen Jahrgangs. Trotz all der Saftigkeit und Balance werden die Weine aber einige Zeit brauchen, um in ihr ideales Trinkfenster zu kommen, frühestens ab 2025, idealerweise ab 2028 geht’s los. Die Topweine haben das Zeug dazu, locker 20 und mehr Jahre im Keller zu reifen. Sie sind stramme, elegante Marathonläufer.

Mein Winzer

Ratti

Als wir das erste Mal Pietro Ratti trafen, lernten wir einen eloquenten, charismatischen und warmherzigen Menschen kennen, der uns mit seinen klaren Ideen und Visionen sofort beeindruckte.

Barolo Rocche dell'Annunziata 2019