Lobenberg: Ab 2009 ein stilistischer Wandel, nur noch aus eigenen Rebbergen, Tempranillo, Garnacha und 8 weitere Sorten, die Komplexität und Finesse ist das Ziel. Nur noch 60% der Gesamtmenge gehen in den Erstwein. Ausschließlich aus organisch bearbeiteten Weinbergen in Konversion zur Biodynamie, nur noch aus Buschweinen, extrem ertragsbeschränkt, Spontanvergärung. Ausbau im großen Holz und radikale Selektion der besten Fässer. Rubinrot mit schwarzen Reflexen. Der Wein pendelt zwischen schwarze Frucht und roter Waldfrucht, ist deutlich feiner und komplexer in der Nase als früher. Exotische Gewürze, Veilchen und dominikanischer Tabak dabei, ein Hauch Orangenschale unter der schwarzen Kirsche, rote Grapefruit, deutlich mineralischer als in den Jahren zuvor, dabei extrem elegant, das Holz ist kaum spürbar. Vollmundig und komplex, wunderbar fein mit seidig, samtigen Tanninen, dennoch dicht mit guter Kraft, die extreme Eleganz ist dennoch die Dominante, das Gegenteil mancher Blockbuster, irgendwo zwischen Burgund, Chateauneuf und Babaresco pendelnd. Reife Tannine, im Nachhall reife Kirschfrucht, Schlehe, Salz, Grapefruit, tolle Frische, ein Abgang voller Frische und Finesse. Noch kein ganz großer Wein, aber schon jetzt voller Charme und Feinheit. Hier entsteht Großes! 94/100