Quinon de Valmira 2021

Palacios Remondo: Quinon de Valmira 2021

BIO

Zum Winzer

100+
100
2
Garnacha 95%, Bobal 3%, diverse autochthone Reben 2%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2024–2054
Verpackt in: 6er OHK
9
seidig & aromatisch
pikant & würzig
strukturiert
3
Lobenberg: 100+/100
Tim Atkin: 98/100
Suckling: 98/100
Parker: 97–100/100
6
Spanien, Rioja
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Quinon de Valmira 2021

100+
/100

Lobenberg: Die Trauben werden im Weingut zu 40 Prozent entrappt. Vergoren wird die Maische im großen offenen Holzfuder. Im 2000-Litern Holzfuder wird der Wein auch 12 bis 15 Monate angebaut. Anschließend wird er in Betontanks gelegt. Nach zwei Jahren wird abgefüllt. Der Wein hat 14 Volumenprozent Alkohol. Quinon de Valmira besteht aus rund 90 Prozent Grenache sowie etwas Monastrell, Bobal und Tinto Velasco. Es ist ein 35 Jahre alter Weinberg auf 620 Metern Höhe, die Reben stehen auf Sand mit Quarz, Kalkstein und Kalziumcarbonat darunter. Auch etwas Lehm kommt dazu. Es wird organisch gearbeitet. Der Quinon de Valmira ist der Erstwein und Shootingstar von Alvaro Palacios aus seinem Familienweingut in Alfaro (Rioja Baja), Palacios Remondo. Nach vielen Ernten, mit vielen Tests und Versuchen, war schließlich 2014 der erste Jahrgang, der vermarktet wurde. Die Mengen für diesen »L'Ermita« aus der Rioja sind äußerst begrenzt. Meine Erwartungshaltung an diesen Wein war groß. Ein fast reinsortiger Grenache aus der Rioja Oriental – mit die wärmste Subregion. Die Nase ist verblüffend, sie erinnert an Cabernet Franc. Wir haben sehr viel Himbeere und Erdbeere, das ist typisch Grenache. Dazu kommt aber ein schwarzfruchtiger Unterton und ein etwas an die Nordrhône erinnernden Syrah-Touch, trotzdem bleibt alles sehr fein. Ein sehr schwarzes Rückgrat, hohe Reife und trotzdem ist es superschlank. Blumige Noten mir Rosenblättern und etwas Veilchen, dazu Orangenzesten und eine leicht süße Honigspur. Trotzdem ist das Ding in der Nase so verspielt und so leicht, dass es auch an einen reifen, dichten Chambolle-Musigny erinnert. Pinot Noir-haft! Dieser Eindruck setzt sich im Mund fort. Wow, was ist das fein, was für eine Freude, so verspielt! Rote Kirsche als Dominante, dahinter etwas Sauerkirsche und dann süße Himbeere mit einem Hauch Walderdbeere. Viel Salz und blumige Noten. Total Pinot-artig in seiner Ausprägung. Ein Ausbruch an Finesse, eine tänzelnde Primaballerina. Obwohl ich Grenache gut kenne, wäre ich wahrscheinlich blind nicht auf diese Rebsorte gekommen, sondern wäre im Burgund verblieben. Diese immense kirschige Frische – grandios! Eine feine Salzspur und eine leichte Chilischärfe kommen jetzt darunter durch sowie ein bisschen Hagebutte und süßer Sanddorn. Der Wein steht für Minuten und bleibt doch im Spielerisch-Leichten, im Filigranen. Ein Finessewunder in Reife und zugleich Kühle, Frische und Finesse. Extrem hoher Charmefaktor. Ein saftiges Wunderwerk der Finesse! Ich probiere den Wein jetzt seit vielen Jahren, aber 2021 ist sicherlich der absolute Höhepunkt. Rioja wie noch nie probiert, Chambolle Amoureuses aus Spanien. Nur noch wow! 100+/100

Jahrgangsbericht

Der Winter 2020/2021 brachte zwischen Dezember und März sehr viel Regen und Schnee, auch etwas Frost. Die Böden waren vor dem Austrieb der Reben mit ordentlichen Wasserreserven gefüllt – ein guter Start in den Jahrgang 2021. Die Blüte verlief bis auf kleine Verrieselungen ziemlich normal, kein Frost, kein Mehltau. Dann folgten nach einem trockenen Mai noch vor der Blüte große Regenmengen im Juni. Nach der Blüte begann ein sehr trockener, warmer, teils heißer Sommer. Hitze- und Trockenstress waren die Folge, die Reben machten ab Mitte August total dicht, um sich zu schützen. Die Beeren waren zu diesem Zeitpunkt dickschalig und kerngesund, Sorge bereitet aber die phenolische Reife, die durch den Stillstand der Reben nicht erreicht werden konnte. Dieses Phänomen gab es in allen Regionen der nördlichen Hälfte Spaniens, also in allen Topregionen. Von Anfang September bis zum 25. September gab es einige Tage satten Regen. Durch die neue Wasserversorgung setzten Photosynthese und Reifung sofort ein. Ab dem 25. September war es trocken, extrem sonnig und warm, nachts sanken die Temperaturen deutlich. Fünf traumhafte Wochen mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nach und hochintensiver Sonne folgten. Diese große Kühle, ja Kälte der Nächte, nach dem letzten Regen vom 25. September, gilt als der Schlüssel zu diesem großen, reifen und zugleich frischen Cool-Climate-Jahrgang. Das Ergebnis waren überall hochgesunde, dickschalige Beeren mit sattem Tannin und hoher Säure vor der Lese im Herbst. Die Weine sind weniger extremreif und immens als 2019, aber deutlich aromatischer und reifer als 2018, mit einer Frische, die ihresgleichen sucht.

98
/100

Tim Atkin über: Quinon de Valmira

-- Tim Atkin: 'I sell a lot of wine in Beaune,' says Álvaro Palacios and you can see why Burgundians would appreciate a wine like this cuvée of Garnacha with 15% co-planted varieties from the Monte Yerga. Fermented with 60% whole bunches, it's even better than the 2020, with bramble, black cherry and redcurrant flavours, garrigue aromas, subtle wood and remarkable underlying structure. Elegant and fresh with ethereal finesse. 2025-35 98/100

98
/100

Suckling über: Quinon de Valmira

-- Suckling: Such an expressive and attractive nose that opens up and talks to you directly, with tangy white pepper spices and Mezcal-like herbs. Agile and alluring, but harmonious, too. Pure raspberries, strawberries, fresh herbs, pomegranate and flowers. Elegant and soulful, full of juicy red berry flavors with a light yet quintessential, medium-bodied palate, rounded by chalky, minerally-textured tannins. Long, linear and full of energy and clarity. Ethereal and weightless. Already delicious, but will hold very well, too. Exciting drinkability. 98/100

97–100
/100

Parker über: Quinon de Valmira

-- Parker: I also tasted the very young barrel sample of the 2021 Quiñón de Valmira, a year with stress and small berries with a very mild summer that resulted in a wine with great concentration and finesse, with a pH of 3.46 and six grams of acidity (higher than the average). The wine is still a baby (six months old!) but felt quite balanced and was not oaky at all; it was harmonious, clean and quite expressive, even if it had lots of concentration and a big structure. This is a great vintage of Valmira in the making, super balanced, perhaps the finest ever? 97-100/100

Mein Winzer

Palacios Remondo

Palacios Remondo ist das elterliche Weingut des Mannes, den wir eigentlich in das Priorat verorten – Alvaro Palacios. Seine Priorat-Weine gehören zur absoluten Weltspitze.

Quinon de Valmira 2021