Barolo Bussia 2021

Prunotto: Barolo Bussia 2021

Zum Winzer

95+
100
2
Nebbiolo 100%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2027–2050
Verpackt in: 6er
9
pikant & würzig
strukturiert
3
Lobenberg: 95+/100
6
Italien, Piemont
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Barolo Bussia 2021

95+
/100

Lobenberg: ​Bussia ist die berühmte Amphitheater-Lage in Monforte. Das Weingut Prunotto ist direkt in der Lage gelegen und hat nur Anteile im Herzstück von Bussia, bis weit über 300 Meter Höhe. Eine recht große Lage, hier werden schon weit über 10.000 Flaschen erzeugt. 1961 wurde die Lage zusammen mit Rocche von Vietti als erste Einzellage separat abgefüllt und auf den Markt gebracht. Leuchtendes zartes Rubinrot mit einem Hauch Orange. Schon die Nase ist ein massiver Schritt nach oben in Intensität und Dichte im Vergleich zum duftigen, eher verspielten Barolo des Weinguts. Hier haben wir eine geheimnisvolle, von rauchiger Mineralität, Teer und Steinigkeit geprägte dunkel-würzige Nase. Präzise rote Kirschen, tief reife Zwetschge und schwarze Kirschen spielen darunter mit ätherischer Kräuterwürze, sogar ein tiefer Hauch Wermuth und Orangenschale kommt hinzu. Im Mund haben wir hier eine fein-pudrige Textur, die Tannine sind wunderbar seidig. Die Frucht ist dabei schon erstaunlich – in diesem großen Jahrgang 2021 werden die vielen Tannine von saftiger roter Kirschfrucht geradezu umspült. Im Mund ist dieser Bussia dadurch elegant, aber auch klassisch, was die Textur angeht. Wieder sehr rotfruchtig mit Kirschen, Cranberries und einem Hauch Vanille. Das ist kein großer Barolo, aber ein sehr feiner und schicker Barolo aus einem großen Jahr. Archetypisch, mit guter Länge und erstaunlich früher Zugänglichkeit für diesen Jahrgang. Oberstes Ziel bei Prunotto ist es, Weine zu machen, die sowohl jung Spaß machen als auch einige Jahre im Keller vergessen werden können – das trifft auf diesen Barolo ganz klar zu. Ein schöner Wein mit der Feinheit eines roten Burgunders.

Jahrgangsbericht

2021 ist DER Jahrhundertjahrgang im Piemont, der von Anfang bis Ende derart perfekte Bilderbuch-Bedingungen lieferte, wie es nur ganz, ganz selten der Fall ist. Viele Winzer sprechen bei 2021 sogar vom besten Jahrgang ever! Der Winter 2020 war nass und kalt, er füllte die Wasserreserven der Böden mit ausreichend Regen und Schnee auf. Ein idealer Start für den Jahrgang 2021. Durch die regelmäßige Entwicklung der Vegetation in den Weinbergen waren die Monate April, Mai und Juni relativ entspannt in den Weinbergen zu bearbeiten. Nur wenige Winzer waren von Frost betroffen, der ihren Ertrag reduzierte. Nach der Blüte entwickelten sich ziemlich überall gleichmäßig auf die Weinstöcke verteilte Trauben in guter Konzentration. Zu Beginn des warmen Sommers fiel genau die richtige Menge Niederschlag in regelmäßigen Abständen. Erst im Spätsommer begann eine lange, trockene Durststrecke für die Reben, die bis 2023 andauerte. 2021 gab es keinerlei Hitzespitzen und die regelmäßig warmen Tagestemperaturen wurden im Spätsommer mit kühlen Nächten ausgeglichen. Insgesamt sind die durchschnittlich wärmeren Temperaturen – die laut vieler Winzer generell seit 2017 spürbar angestiegen sind – das Haupt-Unterscheidungsmerkmal zum großen Jahrgang 2016. 2021 zeigt sich dadurch in den Weinen mit mehr Frucht und »Fleisch auf den Rippen« als 2016. Die konzentrierten Trauben erreichten eine perfekte Phenol- und Zuckerreife. Sie konnten kerngesund unter idealen Bedingungen gelesen werden. Nebel am Morgen, sonnige Tage und kühle Nächte. Die Nebbiolo liebt diese großen Temperaturunterschiede zwischen den Tages- und Nachttemperaturen ganz besonders, deshalb ist die Balance der Weine dieses Jahr so herausragend und beeindruckend. Die Konzentration der reifen Tannine im Zusammenspiel der schicken Säure und berauschend reifer, saftiger Frucht ist schlichtweg phänomenal! 2021 ist ein perfekter Jahrgang, den kein Piemont-Fan verpassen sollte.

Mein Winzer

Prunotto

Alfredo Prunotto verhalf im Jahre 1923 der nach dem 1. Weltkrieg in Schwierigkeiten geratenen Genossenschaftskellerei »Vine delle Langhe« in Alba zu neuem Leben. Der sehr junge Alfredo war seit Beginn der 1904 in Serralunga gegründeten Genossenschaft ihr Sekretär und Berater.

Barolo Bussia 2021