Lobenberg: Pranzegg, ein biodynamischer Mini-Freakerzeuger bei Bozen, der in penibelster Handarbeit alte Weinberge in steilen Hochlagen bewirtschaftet. Nur wenige Hektar Betriebsgröße und nur wenige Tausend Flaschen Gesamtproduktion. Das ist ultrararer Stoff. Der 2017 der Fuori Serie ist wieder etwas ganz Besonderes. Normalerweise besteht er zumeist aus Lagrein oder Vernatsch. In diesem Jahr aber, ist es ein Assemblage aus Merlot und Cabernet Franc, und was für eine! Es gibt nur 1000 Flaschen insgesamt. Für eine Woche im Edelstahl spontanvergoren, dann für 10 Monate im Beton ausgebaut. Unfiltriert und ungeschönt abgefüllt. Weitere 3,5 Jahre wurde der Wein dann in der Flasche auf dem Gut gelagert, bevor er nun in den Verkauf kam. Sehr fein gezeichnete Nase von dunklen Kirschen, Amarena, Hagebutte, Bergkräuter, Zwetschge, verblüffend wie konzentriert, kraftvoll und doch beschwingt und energetisch dieser Wein wirkt. Der Mund ist noch verblüffender als die Nase. Klar, wir haben die Dichte des Merlot und die Power des Cabernet Franc, aber das ist so saftig, so fein und rassig, vital und verspielt, dass man es kaum für einen Merlot mit Cabernet Franc halten mag. Intensive Schwarzkirsche, Zedernholz, Graphit und Zwetschge schmiegen sich samtig, aber durchaus griffig und druckvoll an den Gaumen. Der Nachhall ist salzig-intensiv, von fein ziselierter Säure unterlegt und unglaublich lang. Ein Meisterwerk. Schade, dass es nur so wenig gibt und auch erstmal nichts mehr geben wird, denn das ist ein außergewöhnlich schicker Wein. 96-97/100