Pouilly Fuisse Les Crays 2019

Verget

Pouilly Fuisse Les Crays 2019

95–96
100
2
Chardonnay 100%
5
weiß, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2022–2044
Verpackt in: 12er
9
mineralisch
frische Säure
3
Lobenberg: 95–96/100
6
Frankreich, Burgund, Maconnais
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Pouilly Fuisse Les Crays 2019

95–96
/100

Lobenberg: Die Trauben für die Weine von Verget stammen von Vertragswinzern. Es wird Einfluss im Weinberg geübt, etwa wenn es um die Erntezeitpunkte und die Erntemengen geht. Hier wird also gearbeitet, als wären es eigene Weinberge, aber es sind eben Vertragswinzer, die bewirtschaften. Die Ganztrauben werden eingemaischt und gepresst, der Saft in drei Fraktionen aufgeteilt: Der Free Run, der mittlere Teil und die harte Pressung. In den Topweinen landet ausschließlich der Vorlaufsaft mit seiner hohen Säure bei gleicher Reife wie in den anderen Fraktionen. Über drei Monate hinweg wird ganz langsam fermentiert. Verget steuert die Reduktion in der Nase des finalen Weins ein bisschen über den Zeitpunkt des Starts der Fermentation in den Barriques. Nach der Presse wird der Vorlaufsaft bei manchen Weinen etwas länger sedimentiert und somit mit einem geringeren Hefeanteil in die Barriques gegeben. Bei den Topweinen aus Puilly-Fuissé, aus Le Crays und La Roche, wird der Saft relativ schnell in die Barriques gegeben, sodass sich die Hefe nicht so stark absetzen kann. Das fördert die Reduktion und gibt eine zusätzliche Komponente und Feinheit. Man muss allerdings sehr aufpassen, das Ganze nicht zu übertreiben, da sonst die Weine zu reduktiv werden. Der Holzkontakt liegt insgesamt bei nur zehn Monaten, 20 Prozent des Holzes ist neu. Verget und Guffens, zu denen Verget ja gehört, sind Verfechter der späten Ernte, die phenolische Reife der Schale muss komplett gegeben sein. Umso wichtiger ist es später während der Pressung, den Free Run Juice abzutrennen und nur diesen für die Topweine zu verwenden, um die hohe Säure bei hoher phenolischer Reife zu erreichen. 2019 gar es winzige Erträge, sicherlich 30 bis 40 Prozent unter dem Durchschnitt. Alle Werte, inklusive Säure und Aromatik, wurden so komplett aufkonzentiert. Ein Problem war, bei voller Reife zu lesen und dennoch die Säure nicht zu verlieren. Das funktioniert nur, indem man den Presssaft trennt, um so die phänomenale Reife, die Aromatik und die Säure gleichzeitig zu retten. Les Crays ist eine der bedeutendsten Lagen in Pouilly-Fuissé. Die Reben stehen hier auf reinem Fels. Der Name Les Crays suggeriert Kreide, aber in Wirklichkeit ist es mehr Marmor und dichter Stein. Les Crays liegt komplett in Ostexposition auf circa 380 Metern Höhe. Ab 2020 werden Les Crays und La Roche in den Stand eines Premier Cru aufgewertet. Ein langjähriger Prozess, der 2020 schlussendlich zur Ernennung geführt hat. Die Nase des Les Crays ist schon wirklich eine kleine Sensation. Unglaublich strukturiert, Mineralität schon in der Nase. Typisch Chardonnay mit seiner großen Feinheit und Blumigkeit. Eine hohe Mineralität. Die Frucht ist eher elegant denn überüppig. Ganz anders also als beim Saint-Véran. Wir sind hier in einem sehr fokussierten Geradeauslauf. Aprikosenkerne, ganz moderat Apfel und Birne, dazu weißer Pfirsich. Hocharomatisch, wie der ganze Jahrgang. Der Mund ist phänomenal, weil er diese wunderbare Reife zeigt, weil er diese wunderbare Aprikose mit dem Pfirsich verbindet. Über die Zunge läuft eine Salzspur, eine Gesteinsspur, eine Mineralität, die phänomenal ist. Der Wein hallt für Minuten nach. Das ist schon richtig großer Stoff und in Pouilly-Fuissé großes Kino, anders kann ich es gar nicht sagen. Ich bin sehr begeistert von diesem Wein. 2019 – besser denn je, mit dieser hohen Konzentration und vor allen Dingen mit dieser hohen Frische und Säure durch die Abspaltung des Vorlaufsaftes. Ein Top-Chardonnay, ohne jede Frage. Man muss einfach sagen, dass der Süden preislich komplett unter Wert vergeben wird. Hier kommen Weine her, für die man in nördlichen Appellationen, Puligny oder Chassagne, locker das Doppelte zahlen muss. 95-96/100

Mein Winzer

Verget

Verget ist eines von insgesamt vier Domaines (Barsac, Luberon, zwei Mal Burgund) des großen Meisters des Mâconnais Jean-Marie Guffens-Heynen von der gleichnamigen Domaine. Der alte Robert Parker himself zählte Guffens bereits in den 1990er Jahren zu den drei besten Weißweinwinzern Frankreichs. Als...

Pouilly Fuisse Les Crays 2019