Lobenberg: Beaux Freres arbeiten biodynamisch, so nah wie möglich mit der Natur. An Stelle von Chemie werden die Weinberge zum Beispiel mit Löwenzahn- und Brennesseltee besprüht. Kompost wird auf der dazugehörigen Farm hergestellt. Alle Weinberge sind mit Klonen aus dem Burgund und der Schweiz bepflanzt – Pommard, Dijon und Wädenswil. Mit wilden Hefen vergoren, herrscht im Keller eher eine »hands-off« Philosophie. Nach der Fermentation kommt der Wein in französische Barriques, davon sind 30-50 Prozent neu, und hier bleibt er für zwölf Monate, bis er auf die Flasche gefüllt wird. Leuchtendes Rubinrot im Glas. An der Nase ist das ein hoch eleganter, fast puristischer Pinot. Rote Kirsche, Hagebutte und ein Touch Cranberry, erst nach einem Moment kommt auch etwas Pflaume und saftige Brombeere hinzu. Die verführerische Würze und dunkle Mineralität mit Blut und rostigem Eisen lässt mich immer wieder ins Glas riechen. Lorbeerblatt, etwas Muskatnuss und Salbei, auch getrocknete Wiesenkräuter schwingen mit. Das ist eine so schwebend duftige und dabei klassische, satte Pinot Nase. Im Mund sind die Tannine präsent, aber puderzucker-fein geschliffen. Auch hier eher knackig rote Frucht, das ist herrlich erfrischend. Sauerkirsche, Himbeere und Hagebutte, gefolgt von Veilchen und einem Hauch getrockneter Rosenblätter. Die Mineralität ist salzig, leicht rauchig und super schick. Der Wein tänzelt nur so im Mund - totaler Charme-Faktor, das heißt aber nicht, dass der Wein ein Fliegengewicht ist, er hat durchaus eine super Pinot Intensität. 96/100