Lobenberg: Der Riese 2015er folgt auf den großen 2013er. Da bin ich echt gespannt. 2015 bekam so viele Vorschusslorbeeren. Auf Anhieb wird in der ersten Nase deutlich, dass 2015 in der gleichen Liga spielt wie die immens großen 2013er, aber klar burgundischer ausfällt. Reicher in der süßen Kirsche. Gott, ist das eine Freude, diese süße Fruchtnase. Immense rote und schwarze Frucht, alles nur auf Kirsche, alles mit wunderbarer Kalksteinmineralität. Sehr dicht und drückend in dieser, neben der Kirsche laufenden Maulbeere. Auch etwas Lakritze, Eukalyptus, ein bisschen Minze. Wunderbare Süße ausstrahlend. Hoffentlich kann der Mund diese immense Nase halten. Der Mund ist fast noch grandioser als die Nase. Allerdings fester, zupackender. Sehr viel Graphit. Das Ganze mit einer wunderbaren Holzdosierung. Und auch hier wieder diese grandiose Kalksteinlänge mit Salz. Ganz viel rote Kirschfrucht darunter, aber auch Zwetschge, Holunder, und im Mund eine grandiose Blumigkeit. Viel Veilchen. Das Ganze mit Lakritz vermengt. Lang, rund, weich und in der Mineralität einfach eine Wucht, auch durch die mitvergorenen Rappen und die Süße der Frucht aus 2015. Dieser Sankt Paul, der mir häufig lieber ist als der Kammerberg, weil er mehr Charme hat, ist was für ganz große Burgunder-Fans. Das ist großes Kino von der Cote de Nuits. 97-100/100