Lobenberg: Komplett auf Kalkstein gewachsen. Der Paterberg liegt im Süden. Kalkstein und hoher Tonanteil. Flacher Weinberg. West, Nordwest Exposition mit sehr viel Wind, sehr kühle Lage. Erst 2004 gepflanzt. Komplett entrappt in 2015. Anquetschen, dann im offenen Holzgärständer spontan vergoren und danach nur in gebrauchten Barriques ausgebaut. Verbleib auf der Hefe für 16 Monate und unfiltriert abgefüllt. Trotz dieser jungen Reben erstaunliche Intensität in der Nase. Anders als im Ortswein ist hier die Kirsche deutlich präsenter. Aber überwiegend schwarze Kirsche, hohe Intensität. Auch etwas Maulbeere und wieder Holunder. Sehr würzige, intensive Schlehe dazu. Sehr duftig. Die Minze und der Eukalyptus dominieren. Hohe Intensität im Mund. Sauerkirsche, schwarze Kirsche. Aber auch hier wieder, wie in der Nase, viel Minze und Eukalyptus sowie Holunder. Tolle Krautwürzigkeit, hohe Intensität. Die Säure ist total präsent, das Tannin geschliffen. Das Ganze hat eine gewisse Schärfe, eine salzige Spur. Das ist, wie schon im Gutswein, eine ganz eigene Pinot Noir Stilistik hier in Rheinhessen. Es ist zwar Burgund in der Kirschfrucht, aber es gleichzeitig diese schwarzfruchtige Krautwürze. Lang, intensiv, salzig. Für Minuten nachhallend. Ich muss ein bisschen überlegen, wo ich mich im Burgund ansiedeln will um einen Vergleich herzustellen. Wahrscheinlich in dieser schwarzen Frucht am ehesten in Morey Saint Dennis, in Bonnes Mares. Nicht so sehr in dieser tänzelnden Chambolle Richtung oder in der rotfruchtigen Vosne Romanee Ecke. Schwarze Frucht, etwas dumpf, würzig, Blut, Jod. Auch ein bisschen Corton in dieser Schwärze der Frucht. Das ist schon sehr eigenständig, hat Klasse und kann sehr alleine laufen. 95-97/100