Lobenberg: Nur Pinot Noir von August Kesseler genannt, der Wein kommt hauptsächlich aus den Lagen von Assmannshausen. Aus insgesamt 12ha werden nur 30.000 Flaschen erzeugt. Dort stehen Geisenheimer Klone, die früher aus dem Grand Cru Clos de Vougeot aus Burgund kamen, da stehen aber auch bis über 80 Jahre alte, wurzelechte, deutsche Klone. Der Ertrag ist also ganz natürlich ohne Eingriffe und grüne Lese extrem gering. Die Trauben werden vollständig entrappt und das Ganze wird offen vergoren in Edelstahlbütten. Danach wird lediglich der frei ablaufende Jungwein abgepresst und ausgebaut im neuen und auch im gebrauchten französischen Barrique. Die Nase zeigt Veilchen, Cassis, schwarze Johannisbeere in getrockneter Form, etwas Blaubeere, viel schwarze Kirsche, Rauchnoten, fast etwas kirschlikörartig. In diesem 2013er sind die Großen Gewächse Assmannshauser Höllenberg und und Rüdesheimer Berg Schlossberg komplett aufgegangen da August Kesseler sie in diesem Jahr nicht separat abfüllen wollte. Davon profitiert natürlich dieser Pinot Noir erheblich. Der Mund ist unglaublich seidig, fein, verspielt, und trotzdem immens schöne Dichte ausstrahlend. Was für eine Burgundertypiztät ist es? Irgendwo zwischen Pommard und Gevrey-Chambertin tingelnd. Die Feinheit ist wirklich berauschend, der Wein ist lang, kommt wieder mit schwarzer Kirsche, ganz viel schwarzer Kirsche. Dann auch wieder getrocknetes Cassis, Veilchen, tolle Blumigkeit, leicht erdiger Touch darunter, dabei aber extrem charmant und seidig, tänzelnd, raffiniert und pikant. Der Wein ist schon jung eine große Freude. Er wird aber problemlos 30 Jahre altern. Das ist schon unglaublich gut und so ist es eine Freude mit dem großen Jahrgang 2013 mit August Kesseler wieder anzufangen. 94-95/100