Lobenberg: Dieser Wein besteht zum größten Teil aus den 70 Jahre alten Reben des Assmannshauser Höllenbergs. Im Ausbau des Weines wird nur 25% neues Holz verwendet, und drei Viertel gerauchtes französisches Barrique. Der Wein stammt eben aus diesen uralten Reben, die ganz natürlich nur 20 Hektoliter Ertrag pro Hektar bringen. Das Rezept ist wie beim Pinot Noir. Komplett entrappt und mittels offener Maischegärung spontan vergoren. Langer Hefekontakt. Der Wein bleibt bis zu 20 Monate auf der Feinhefe ohne Batonnage im Barrique. In der Nase Assam Tee, Kirschlikör, ein bisschen Teer, Röstaromen, Espresso, geröstetes Fleisch, Maulbeere, aber auch ganz viel schwarze Kirsche in extremer Konzentration. Unglaublich dichte Nase, und auch schon hier Spannung signalisierend, trotzdem auf dieser Chambolle-haften Feinheit bleibend. Diese verspielte Frucht in hoher Konzentration bei gleichzeitiger Finesse und echt raffinerter Feinheit. Im Mund eine Liga über dem Pinot Noir. So konzentriert, so mittig und präzise. Hier kommt neben der Schwarzkirsche, die klar dominiert, ein Hauch Cassis dazu. Erstaunlicherweise im Nachhall mehr Schlehe, Veilchen, und eine tolle Blumigkeit in Verbindung mit einer satten Mineralität. Das ist ein sehr pikanter Pinot Noir, der von den Polen Süße, Mineralität und Säure lebt. Er ist fein und gleichzeitig so fokussiert, so mittig, so konzentriert, obwohl er natürlich im Schatten des großen Höllenbergs steht, und von daher einen Teil seiner Klasse abgeben muss. 97/100