Lobenberg: Die Pinot Noirs werden erst entrappt, eingemaischt, Kaltmazeration. Dann werden, je nach Reife des Jahrgangs, Rappen wieder zugegeben. Deswegen der Dujac'sche Anflug der würzigen Aromatik und Frische. Alle Pinots werden nach der Vergärung auf der Korbpresse einmal vorsichtig gepresst, die Vergärung findet im offenen Bottich statt. Die Weine werden lediglich mit der Hand gedrückt. Kein Überpumpen, keine brutale Extraktion, Ausbau findet dann im kleinen Barrique statt, gebraucht oder neu, je nach Lage und Jahrgang. In der Regel keine Batonnage bis zur unfiltrierten Abfüllung. Geniale Pinot-Nase mit hoher Reife. Deshalb schwankend zwischen Kirsche und einem leichten Hauch reifer Erdbeere, Walderdbeere. Teilweise unentrappt, Ganztraubeneinmeischung, verbleibt kalt bis zu zwei Wochen vor der Vergärung als Kaltmazeration, dann Vergärung mit Stielen und Stängeln, wie alle Weine bei Molitor, Spontanvergärung. Alles Im Holz, auch der Ausbau im Barrique, überwiegend gebrauchte Barrique. Der Wein hat grandiosen Grip und Zug im Mund, die teilweise Unentrapptheit bringt ihm eine wunderbare, traumhafte Würze. Der 2008er fängt grade an sich zu öffnen. Tolle Pinot-Frucht im Stil eines kleinen Dujac. Sehr rassige Pinot-Version mit der wunderschönen kalkigen und salzigen Krautwürzigkeit der Rappen. Tolle Länge. Der Wein hat Biss und Grip. Macht echt Freude. Ist Stilistisch hier von der Mosel noch mal ganz anders als die Weine von Fritz Becker an der Pfalz. Seltsamerweise in der Frucht tendenziell eher reifer und etwas mehr zur Walderdbeere denn zur Kirsche. Toller Spaßmacher mit Anspruch. 93-94+/100