Pinot Noir Brauneberger Klostergarten 2016

Markus Molitor

Pinot Noir Brauneberger Klostergarten 2016

94+
100
2
Pinot Noir 100%
5
rot, trocken
12,0% Vol.
Trinkreife: 2019–2030
Verpackt in: 6er
9
strukturiert
pikant & würzig
3
Lobenberg: 94+/100
6
Deutschland, Mosel Saar Ruwer
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Pinot Noir Brauneberger Klostergarten 2016

94+
/100

Lobenberg: Der Wein stammt aus einer gepachteten Rebfläche, die aber seit Jahren von Molitors Team bewirtschaftet wird. Hier zeigt sich gleich diese unglaubliche Feinheit und diese Kühle, sowie gleichzeitig die geniale Reife und Frische des Jahrgangs 2016. Dieser Pinot hat von Molitor letztendlich keinen Stern bekommen, obwohl es während der Phase der Abfüllung durchaus Überlegungen gab, diesen Wein auf einen Stern zu setzen. Letzten Endes hat man sich dann dafür entschieden, nur die besten Fässer als Zweistern bzw. Dreistern abzufüllen und die etwas schwächeren Fässer unter diesem Etikett ganz ohne Stern zu füllen. Ich finde die Entscheidung hervorragend, denn das bedeutet für uns Konsumenten, dass dieser Wein nun knapp unter 20 Euro kostet, und das ist einfach genial für diese Qualität. Ich habe mich dann dafür entschieden den Klostergarten ohne Stern und den Klostergarten *** zu nehmen. Beide Weine verfügen aus gleicher Lage über eine ähnliche Typizität, sozusagen einmal als best-ever Alltagswein und einmal als großes Kino. Der Zweistern-Klostergarten bleibt dann dafür bei mir leider auf der Strecke. Die Lage Klostergarten präsentiert eine rauchige Schiefernase mit deutlichen Holznoten vom großen und teilweise auch kleinen Holzfass. Eine leichte Rappen-Note ist auch mit dabei. Es zeigt sich die typische schwarze, rauchige Kirsche der Moselaner-Pinots, was dem Schiefer geschuldet ist. Dazu gesellt sich eine rote himbeerige Würze, aber nicht zu süß. Das ist eher eine Waldhimbeere, deren Duft sich mit zunehmender Belüftung immer weiter verstärkt. Je länger er an der Luft ist, desto rotfruchtiger wird der Wein. Das Ganze wird dann im Mund mit viel roter Kirsche, Waldhimbeere sowie einem leichten Hauch Walderdbeere gekrönt. All diese Waldfrüchte zeigen sich aber nicht so süß wie gewöhnliche Handelsware. Es folgt auch ein Touch schwarze Kirsche, die hier aber ganz klar nicht die Dominante im Mund ist. Feine Schiefrigkeit, feines Holz, aber extrem hedonistisch lecker. Das ist hier nicht so süß und nicht so vollmundig wie die grandiosen, köstlich dicken 15er. Dafür aber stylischer, schicker, und trotzdem vollreif. Dieser Klostergarten liegt eine ganze Hausnummer über dem Haus Klosterberg, weil er so viel individuelle Persönlichkeit hat. Ich hätte nicht gedacht, dass so viel schöne rote Frucht in 2016 aus Brauneberg kommt. Der Wein initiiert bei mir eine Liebesbeziehung. Wenn man es sich finanziell leisten kann, ist eher das hier der ideale Alltags-Pinot-Noir-Zechwein aus Deutschland. Weil er sowohl diese Eleganz, als auch diese schöne süße, reife rote und schwarze Frucht ausstrahlt, ohne dabei jemals fett zu sein. Immer balanciert und verspielt bleibend, einfach ein schöner und leckerer Wein, nahe der Perfektion. 94+/100

Mein Winzer

Markus Molitor

Als der blutjunge Markus Molitor 1984 mit 20 Jahren das Weingut an der Mosel vom Vater übernahm, fing er praktisch bei Null an; ohne jede eigene Anbaufläche. Also harte Maloche auf gepachtetem Rebland.

Pinot Noir Brauneberger Klostergarten 2016