Lobenberg: Dieser Klosterberg *** ist dann schon im Wettbewerb mit den ganz großen Burgundern. Nach einer kurzen Maischestandzeit zu 100% in neuen Barriques vergoren und ausgebaut, aber natürlich entsteht dieser Wein auch aus dem ältesten Rebmaterial und dem besten Lesegut, das hier in Wehlen steht. Das heißt, wir erreichen hier eine Frucht- und Extraktkonzentration, die gepaart mit dem Neuholz defintiv seine vier bis fünf Jahre Zeit braucht, um die immer zu massiven Neuholznoten der ersten Jahre einzubinden. Der Wein kommt dann aber der Erfahrung nach mit fünf bis zehn Jahren Reife zu einer Größe, die mit den allerbesten Weißburgundern der Welt mithalten kann. Ja manchmal durchaus vorne liegen kann, viel bessere Weißburgunder gibt es eben auf der Welt nicht. Die Intensität in der Nase ist wirklich famos! Das Schöne ist, dass sich mit ein paar Minuten Belüftung die massive weiße und gelbe Frucht durchaus gegen das Neuholz durchsetzen kann. Wir haben hier deutlich mehr weißen Pfirsich als in den einfacheren Qualitäten. Die Birne dominiert weniger, der weiße Pfirsich ist ganz vorne, aber auch viel Kreide und Kalk. Da ist weniger krautige Schieferigkeit, mehr Kreidenoten und feines Salz. Genauso findet sich im Mund ganz viel Kreide und weißer Pfirsich, dann erst kommt etwas Birne und etwas Mirabelle. Viel Wucht, viel Druck, aber ebenso viel aromatische Frucht, die von hinten schiebt und das Holz und die hohe Mineralität trägt. In dieser Steinigkeit fast ein wenig an die Top-Lagen im Sancerre erinnernd. Blind könnte man den Wein auch durchaus an die Loire packen, denn auch die großen Chenin Blancs der Loire tendieren in diese weiße Frucht mit Kreide, Salz und Mineralität. Das ist auf jeden Fall ein internationaler Top-Player, aber man muss Geduld haben. Man sollte den Wein wirklich vier bis fünf Jahre liegen lassen bis er seine vordergründige Kraft ablegt und zu großer Eleganz kommt, wie man aus der Vergangenheit weiß. 2017 haben wir hier wirklich nicht nur einen würdigen, sondern einen großen Vertreter dieses Weines, weil wir in 17 mehr diese intensive, aromatische und intensive Frucht haben als in 2016. Dafür ist der 16er eben der perfekteste und geschliffenste Wein dieser Ausprägung. Zwei große und unterschiedliche Weine nacheinander! 96-97/100