Lobenberg: Wer hätte vor 10 bis 15 Jahren gedacht, dass die Mosel zum Eldorado der Burgundersorten werden könnte? Auch bei den Einstiegsweinen mit so einer verblüffenden Frische und Aromatik, sowie gleichzeitig eine Hohe Reife. Man sagt zwar, dass die Burgundersorten besonders kalkaffin sind, aber der Schiefer gibt ihnen einen richtig spannenden Kick. Der Oszillograph zwischen Reife und Frische ist hier wirklich famos an der Mosel mittlerweile und so ist das auch bei diesem Einstiegs-Pinot-Blanc von Molitor. Der Wein wird aus eigenen Rebbeständen geerntet, ist eine Gutsabfüllung. Der Pinot Blanc wird zu 20% im Holz ausgebaut, was der charmanten Cremigkeit absolut zugutekommt. Schicke gelbe Frucht, Reneklode, Pfirsich und Williamsbirne, ein Touch Olivenöl und ein Hauch Sahne, dann kommt auch eine deutlich steinige Qualität hinzu. Dennoch total harmonisch, fein verwoben, und vor allen Dingen sehr duftig, aber durch die hohe Spannung wird es überhaupt nicht ordinär. Im Mund dann weißfruchtiger mit viel weißem Weinbergspfirsich als Unterton, etwas Aprikose und ein kleiner Touch von salziger Mandarine, die Rasse und Frische verleiht. Wieder viel Aprikose im Nachhall. Sehr schick und strahlend, die Frische ist famos, dennoch hat es einen schönen Schmelz. Es ist geschmacklich kein Holzeinfluss zu vernehmen, nur die cremige Fülle weist darauf hin. Dieser Pinot Blanc ist ein grandiose Vertreter des Jahrgangs und der Pinot-Sorten an der Mosel und unter 10 Euro quasi unschlagbar. 92/100