Lobenberg: Der Wein ist eigentlich ein Ortswein aus Abalos, nahe der Sierra Cantabria. Die Trauben werden vollständig entrappt. Nach der spontanen Vergärung reift der Wein ein Jahr in 500 Liter Fässern. Ein kleiner Teil bleibt auch im Beton. Pies Negros kommt schon etwas erwachsener, würziger und etwas weniger fruchtopulent daher als der Einstiegswein Artuke. Der kleine Anteil Graciano gibt etwas schwarzen Pfeffer und Nelke zur seidig-voluminösen, dunklen Frucht von Blaubeere und Zwetschge. Schöne Frische und Klarheit von den Hochlagen der Alavesa. Artuke verfolgt generell die Strategie einer eher früheren Lese und das zeigt sich in einer schönen Pikanz und taktgebenden, beinahe leicht salzigen Säurestruktur, die den reifen, weichen Fruchtkern der Tempranillo schön durchdringt. Feine Tannine, die dennoch eine gewisse Griffigkeit und Festigkeit aufweisen, was dem Wein aufgrund seiner tollen Balance ein gutes Lagerpotenzial garantieren sollte. Wie viele Rioja-Weine zeigt sich auch der Pies Negro eher auf der frischeren, kühleren, aromatischeren Seite. Artuke hat die Chance der Natur voll aufgegriffen und genial balancierte, aufregend-frische und zugleich voluminös-reife Weine produziert. Eine Freude! 93-94/100