Lobenberg: Einer der grandiosesten Trebbiano der Weinwelt überhaupt, aus 100 Prozent Bioanbau. Der Trebbiano Klon des Val d’Arno ist bereits seit Jahrhunderten für seine einzigartige Qualität bekannt. »Boggina B« wird aus Trauben der Lage »Poggio« gemacht. Die alten Reben wurden hier in den 1970er Jahren gepflanzt, aber erst seit 2014 werden die Trauben für diesen einzigartigen Weißwein separat ausgebaut. Reine, super penible Handlese, dann mit wilden Hefen aus den Weinbergen in 500 Liter großen Eichen Tonneaux vergoren und 15 Monate lang auf der Feinhefe ausgebaut, dabei wird die anfängliche Bâtonnage, also das Aufrühren der Hefen im Fass, nach und nach reduziert. Schon an der Nase ist der Wein frischer als die genialen Exponate der einschlägig berühmten Erzeuger der Abruzzen, aber in Summe in der gleichen Liga. Verführerisch cremig und dabei doch mit solch ultra genialer Säure und Frische. Wow, satte Mineralität und nasser Feuerstein, dichte, mediterrane Kräuterwürze, geröstete Nüsse, Zimt, Orangenzesten, Bienenwachs und saftige rote Äpfel. Extrem beeindruckende, auch florale Nase. Dann fokussierter, fein definierter mineralischer Gripp im Mund. Cremige Aprikose, Quitte und roter Apfel mit einem Hauch Waldhonig, Quitte, Limette, Birne. Unendlich lang, nussig, cremig und salzig mineralisch. Ich habe den Wein über drei Tage hinweg probiert und empfehle dringend ihm ausreichend Luft zu geben, denn am dritten Tag hat er sich in eine phänomenale Geschmacks-Orgie verwandelt. So unglaublich gut! Dicht, mineralisch und verlockend hat er sogar an Reduktion zugelegt – ein Erlebnis das mich an einen grandiosen Corton-Charlemagne erinnert. Großartig! Ein Wein für 20 Jahre! Leider gibt es jedes Jahr nur wenige tausend Flaschen davon. 98-100/100