Lobenberg: Der Zweitwein des überragenden Figeac aus einem der besten Jahre, die Figeac je hatte. Aus den jüngeren Reben, ultrarar, knapper noch als der Erstwein. In 2019 besteht die Cuvée aus Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Merlot. Cabernet ist gut adaptiert auf diesem Untergrund, denn es ist ein 40-Hektar-Kiesplateau vis-à-vis von Cheval Blanc. Von Saint-Émilion gesehen etwas davor, auf der linken Seite. Der Alkoholgehalt liegt bei 14 Volumenprozent, der pH-Wert bei 3,7. Es gibt knapp 100.000 Flaschen Gesamtproduktion auf Figeac, der Zweitwein Petit Figeac macht davon weniger als 20%. 70 Prozent der Fläche wird organisch bewirtschaftet und ist zertifiziert als umweltschonend. Diese Zertifizierung – ohne in die strenge Demeter-Knechtschaft zu gehen – nimmt in Frankreich stark zu. Es freut mich besonders, dass der Trend zu mehr Cabernet in Saint-Émilion und Pomerol, wie er von Figeac und auch Clinet und VCC gegangen wird, jetzt immer weiter rollt. Die klimatischen Veränderungen begünstigen beide Cabernets extrem. Das Kiesterroir sowieso. 2019 ist schon ein großer Jahrgang. Ein Jahrgang mit unglaublicher Frische. Die 14 Volumenprozent sind nicht zu spüren. Und wie der Erstwein total burgundisch, satte Kirschtöne, dazu Schlehe und Kalksteinmieralik. Perfekt stimmig und eine unglaubliche Delikatesse. 95+/100