Lobenberg: Hier im 1er Cru Les Vergelesses besitzt Mongeard 50 Jahre alten Rebenbestand auf Lehmkalk mit Einschklüssen von reinem Kalk und sogar etwas Feuerstein. Die Trauben werden zu 100% entrappt und per Hand im Weingut nachsortiert. Der Ausbau erfolgt mit einem Neuholzanteil von 30-40% im ansonsten gebrauchten Barrique. Pernand-Vergelesses liegt direkt oberhalb des Corton-Hügels mit traumhaftem Blick über Aloxe-Corton nach Beaune, wir haben hier also eine leichte Hochlage. Les Vergelesses und Île-des-Vergelesses sind sicher die beiden besten 1ers Crus der Gemeinde. Der Wein zeigt durchaus gewisse Anklänge an einen Corton, er hat diese gewissermaßen dunklere Seele mit einem leicht metallisch-graphitigen Touch, wie er typisch für Pinot Noirs aus dieser Region ist. Darunter finden wir zarte Herzkirsche, etwas Himbeere, auch Johannisbeere und zerstoßene Kirschkerne. Die Nase ist fein und ausgewogen, duftig und zart, fast wie ein Savigny oder Chorey les Beaune in der Frucht, aber mit dem distinguierten Corton-Touch dazu. Am Gaumen macht sich die Hochlage bemerkbar. Die Frucht ist kühl und saftig, eher straff und sehr präzise, etwas weniger verspielt als die beiden erwähnten Nachbargemeinden aus der Ebene darunter. Aber nichtsdestotrotz hat auch Pernand-Vergelesses diese Verführung, diese Gourmandise in der Frucht, wo alles zart und fein über die Zunge tänzelt, fast schwebt und einfach ungemein lecker ist. Im sauerkirschigen Finish kommt dann auch die feine Struktur eines 1er Cru zum Tragen mit feinporigem Gerbstoff, feinziselierter Säure bis in den langen, rotfruchtigen Nachhall. Ein Wein der ob dieser ausgesprochenen Delikatesse am Gaumen fast vergessen lässt wie viel Lagerpotenzial gerade eben auch im 2016er Jahrgang steckt. 94-95/100