Lobenberg: Der Weinberg ist seit 1921 eine Monopollage der Familie Scavino, nur Paolo Scavino und sein Cousin bauen die Lage separat als Cru aus. Seit 1978 wird der Wein auch als Bric del Fiasc etikettiert. Der Boden besteht hier aus Kalkstein, der mit hellem Lehm und Sand durchzogen ist. Reiche, dichte, dunkle Nase. Tiefgründig mineralisch unterlegt, fast puristisch, dann kommt diese Welle aus dunkler, unglaublich dichter, balsamischer Frucht: Schwarzkirsche satt, Cassis, Brombeere, Maulbeere, alles was man sich nur wünschen mag ist da! Darunter schwebt diese irre Komplexität aus feinster Praline, Nougat, ein Hauch Nutella, zart rauchige Aromen, mit einem »extra Kick« Espresso. Mit Luft entwickelt sich exotische, reife Mango! Ein unfassbares Potpourri, schwarz und gelb tänzeln miteinander, mit immenser Tiefe, Druck und einer fast berauschenden, dramatischen Fruchtsüße. Einfach Wow! Aber der Wein ist nicht fett, er lässt Platz für Phantasie! Im Mund ist er mineralisch, Salz, Gesteinsmehl, darunter Zwetschge und eine Mischung dunkler Kirschen bis zur Sauerkirsche. Sehr feiner, harmonischer und doch tiefer, würziger Wein. Fesselnd und energiegeladen rollt er über den Gaumen bis in den ewig langen, mineralischen Nachhall, der auf zerstoßenem Stein und Eisen ausklingt. Das ist großes Barolo-Kino, diese fast multiple Persönlichkeit mit echter Grandezza und schier unendlichem Potenzial! Sensationell!
2021 ist DER Jahrhundertjahrgang im Piemont, der von Anfang bis Ende derart perfekte Bilderbuch-Bedingungen lieferte, wie es nur ganz, ganz selten der Fall ist. Viele Winzer sprechen bei 2021 sogar vom besten Jahrgang ever! Der Winter 2020 war nass und kalt, er füllte die Wasserreserven der Böden mit ausreichend Regen und Schnee auf. Ein idealer Start für den Jahrgang 2021. Durch die regelmäßige Entwicklung der Vegetation in den Weinbergen waren die Monate April, Mai und Juni relativ entspannt in den Weinbergen zu bearbeiten. Nur wenige Winzer waren von Frost betroffen, der ihren Ertrag reduzierte. Nach der Blüte entwickelten sich ziemlich überall gleichmäßig auf die Weinstöcke verteilte Trauben in guter Konzentration. Zu Beginn des warmen Sommers fiel genau die richtige Menge Niederschlag in regelmäßigen Abständen. Erst im Spätsommer begann eine lange, trockene Durststrecke für die Reben, die bis 2023 andauerte. 2021 gab es keinerlei Hitzespitzen und die regelmäßig warmen Tagestemperaturen wurden im Spätsommer mit kühlen Nächten ausgeglichen. Insgesamt sind die durchschnittlich wärmeren Temperaturen – die laut vieler Winzer generell seit 2017 spürbar angestiegen sind – das Haupt-Unterscheidungsmerkmal zum großen Jahrgang 2016. 2021 zeigt sich dadurch in den Weinen mit mehr Frucht und »Fleisch auf den Rippen« als 2016. Die konzentrierten Trauben erreichten eine perfekte Phenol- und Zuckerreife. Sie konnten kerngesund unter idealen Bedingungen gelesen werden. Nebel am Morgen, sonnige Tage und kühle Nächte. Die Nebbiolo liebt diese großen Temperaturunterschiede zwischen den Tages- und Nachttemperaturen ganz besonders, deshalb ist die Balance der Weine dieses Jahr so herausragend und beeindruckend. Die Konzentration der reifen Tannine im Zusammenspiel der schicken Säure und berauschend reifer, saftiger Frucht ist schlichtweg phänomenal! 2021 ist ein perfekter Jahrgang, den kein Piemont-Fan verpassen sollte.