Ahari 2022

Oxer Wines – Rioja: Ahari 2022

Zum Winzer

96+
100
2
Tempranillo 70%, Graciano 20%, Viura 10%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2043
Verpackt in: 6er
9
pikant & würzig
seidig & aromatisch
fruchtbetont
3
Lobenberg: 96+/100
Parker: 93/100
6
Spanien, Rioja
7
Allergene: Sulfite
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Ahari 2022

96+
/100

Lobenberg: Die Rioja-Weine von Oxer spielen in einer eigenen Liga, frei von jeglicher Konvention. Keinerlei Fett und Überreife, niemals erschlagen vom Holz, immer elegant, terroirgeprägt und präzise. Ahari ist ein neuer Wein, er stammt überwiegend von rund 100 Jahre alten Rebstöcken aus mehreren Teilen der Rioja, hier ist aber auch zu ca. 20-30% Material von jüngeren Reben drin, die auf Kalkstein wurzeln. 70% Tempranillo, 20% Graciano, 10% Viura. Spontan vergoren, 20% unentrappte Ganztraube. Ausbau im Holz und Betonei. Verspielt-florale Nase, Veilchen, Herzkirsche und Himbeere, auch Unterholz, schwarzer Pfeffer, Olive und eine sehr feine ätherische Frische. Der nicht unerhebliche Anteil Ganztrauben gibt her schon eine deutliche Würze und einen leichten funky Twist mit. Am Gaumen dann sehr straight auf der feinen Frucht, süß-saure Johannisbeere, Himbeere, Fleur de Sel und überaus feinkörniges Tannin. Klingt seidig aus, mit genialer Länge. Ein wirklich schicker Rioja im modernen Stil, nicht sattmachend, einfach extrem trinkfreudig und mit gutem Potenzial. 96+/100

Jahrgangsbericht

Da ich als zuständiger Weinscout inzwischen einen Teil meiner Jahreszeit in Spanien verbringe, bin ich über Wetter und Klima vor Ort permanent gut im Bilde. Trockenheit, Hitze, wenige guten Regenfälle vor allem in den ersten 4 Monaten. Weil es im Winter wie auch im März April satt Regen gab, war die Basis für den trockenen Sommer perfekt. Und Wärme gab es auch zum Austrieb und auch zur Blüte, sich wie ein roter Faden bis zur Ernte ziehend. Dazu erstaunlich kühle Nächte im Mai, Juni, Juli und August, aber ein eher warmer trockener Spätsommer und Herbst. Die Story der großen Trockenheit wurde mir von jedem Winzer immer wieder erzählt. Und diese Story ist oft baugleich zu Bordeaux, das ja oft die gleiche Wetter- und Klimageschichte wie alle mittleren und östlichen Nordregionen Spaniens über das Jahr hat. Selbst die atlantischen frühen September-Unwetter und Regenmengen in Bordeaux und der Rioja bleiben seit dem Klimawandel oft aus, fast immer kann jetzt im September und Oktober in Ruhe bis zum optimalen Erntezeitpunkt gewartet werden. Die Ernte wurde nach etwas glücklichem kleinen Regen im Juli und August somit teilweise über 6-8 Wochen gestreckt. Die absolute Besonderheit in 2022 war aber auch in Spanien der kontinuierliche Verlauf der Trockenheit und Hitze und die relativ kühlen Nächte über das sommerliche Weinjahr. Die Reben waren 2022 perfekt assimiliert an das Klima. Trotz der Hitze war nichts gekocht, die Laubarbeit und Bodenbearbeitung der Winzer war dem Klima über die Jahre perfekt angepasst, eine perfekte Anpassung der Reben fand statt, war ganz anders als im von plötzlichen Hitzewellen dominierten Schock-Jahr 2003 mit schlecht präparierten Winzern und Weinbergen. Und auch 2022 gibt es, wider Erwarten von uns Laien, trotz oft hoher Alkoholgradationen eine erstaunliche Frische in den Weinen. Tiefe PH-Werte sind die Regel, die Biodynamiker sprechen von den tiefsten je gemessenen Werten. In Zusammenhang mit oft hohen Tanninlevel, hoher Reife, satter samtig seidiger Frucht, hohem Alkohol und zugleich famoser Säure, sprechen viele Winzer vom besten Jahr ihrer Geschichte (Oxer, Artadi und Cuentavinas), und das von der Rioja bis Ribera, vom Priorat bis Bierzo. ALLE Regler nach rechts! Und es gibt 2022 eine grandiose Harmonie und Balance und sensationelle Finesse und Feinheit. Wie in Bordeaux. Nach meiner Verkostung kann ich das durchaus in vielen Fällen bestätigen, obwohl es auch 2021 hochinteressante, oft sogar aufregendere und energiegeladenere Weine und oft sogar präzisere Weine gab. Für mich selbst war, von Einzelfällen abgesehen, 2021 und 2022 bei absolut verschiedenem Charakter eher auf gleicher Höhe, manchmal sogar mit leichtem Vorteil bei 2021. Wer z.B. 2022 bei so viel Feinheit zu viel neues Holz einsetzte oder die Weine zu lange im Holz ließ, konnte die Weine mit ihrer samtigen Seidigkeit auch mal zu »nett«, zu holzlastig und auch manchmal etwas belanglos ausfallen lassen. 2021 hatte klar mehr Druck und Wucht, um neues Holz wegzudrücken. Und wie in Bordeaux gilt auch in Spanien: Die besten Terroirs und alten Reben waren 2022 dramatisch im Vorteil und die Biodynamiker hatten »das Jahr der Jahre«.

93
/100

Parker über: Ahari

-- Parker: The 2022 Ahari is an update on the traditional carbonic maceration reds from the zone, produced with 70% Tempranillo, 20% Graciano and 10% Viura. It feels ripe and primary but serious and complex. It fermented in a 6,500-liter oak vat where it matured for 10 months. The palate is juicy and the tannins are fine. It finishes dry and tasty. 6,800 bottles were filled in September 2023. 93/100

Verkostungsnotiz

Weingut über: Ahari

-- Weingut: From Basque mythology, Ahari was an elf in the shape of a ram who came out at night to scare people for fun. In this case, Oxer has wanted to show in the leprechaun a small nod to the painting 'Guernica' by Pablo Picasso. Very old Tempranillo vineyards, with Graciano from slightly younger plots, on clay-calcareous soils from Rioja Alavesa, with low yields per hectare. Fermentation with native yeasts in foudres and subsequent aging in used French oak barrels of 600 and 500 liters, where malolactic fermentation takes place. Subsequent aging of 11 months in the same barrels.

Mein Winzer

Oxer Wines – Rioja

Oxer Bastegieta ist ständig auf der Suche nach alten Juwelen. Er ist sowohl ein großer Visionär als auch ein Mann mit einem Plan, mit dem gewissen Auge für Qualität und Details. So kamen nach und nach noch Weinberge der Rioja Alavesa in Leza, Navaridas, San Vicente und Laguardia sowie Cárdenas in...

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