Lobenberg: Der Wein stammt aus der Einzellage La Aguada im Maule Valley. Die Reben sind von 1955. Der Weinberg wird nicht bewässert und mit dem Pferd bewirtschaftet. Ein alter Mischsatz auf Carignan-Basis mit einigen anderen Reben wie Malbec und Cinsault dazwischen. Alles gemeinsam vergoren und dann im 5000 Liter Holzfuder ausgebaut für zwei Jahre. 2017 gab es heftige Brände in Chile und viele Weine wurden beeinträchtigt vom Rauch. Deshalb musste beim Vigno extrem früh gelesen werden und der Ertrag auf ein absolutes Minimum selektiert werden. Die Nase zeigt etwas Räucherspeck, wilde dunkle Beeren, Holunder, Barbecuesauce, Soja, Nelkenpfeffer. Etwas wild und dirty im positiven Sinne. Süße lakritzige Pflaume bildet den Gegenpol zur Würze. Auch Gesteinsmehl, erinnert ein bisschen an Granit oder Schiefer wie im Priorat. Blaue Blüten kommen auf. Immer wieder verändert sich der Duft, wirkt mal herber, mal süßer. Der Mund kommt saftig und fein daher, ist nicht ganz so massiv wie beim 2018er, der deutlich intensivere Tannine hat. In 2017 ist es etwas weicher, etwas feiner, verspielter. Aber auch dieses rauchige, speckige Aroma kommt wieder durch, dazu Blaubeere und Zwetschge, etwas Zimt. Die famose Säure - die Carignan immer behält, egal wie heiß es ist - kommt mit. Der Wein bleibt ewig auf der Zunge stehen. Viel Energie, dabei bleibt es aber kühl, verspielt und saftig. Nie schwer, aber doch mit viel Kraft zupackend. 2017 sollte man austrinken während 2018 noch im Keller schlummert. Vigno ist DIE Begleitung eines deftigen Grillabends. Das Ding fegt alles weg. Achtung, wild! 96+/100