Lobenberg: Die Nase ist hochgradig charmant, voll auf roter Frucht laufend. Obwohl der Anteil Garnacha so klein ist, ist die Rebsorte doch ganz vorne in der Nase mit einer süßen Himbeer-Erdbeerkonfitüre. Trotzdem ist der Wein nicht schwer, sondern nur unglaublich fein, charmant und süß. Der Mund ist im Gegensatz dazu sehr viel fokussierter, deutlich schlanker bleibend mit roter Krische, roter Johannisbeere, ein bisschen Sauerkirsche und ein bisschen Himbeere, aber in diesem Fall überhaupt nicht süß. Auch die Erdbeere ist nicht süß. Der Wein zeigt überhaupt im Mund eher eine schlanke, fokussierte Geradlinigkeit, die sehr erstaunt. Links und rechts sauber definiert, saftig und genial trinkig. Salzig an den Zungenrändern. Trotz 100 Prozent Granitböden eher an Kalkstein erinnernd. Ein superber Strahl an roter schlanker Frucht, voller Finesse und Feinheit. 2019 ist Telmo und Pablo in Valdeorras ein großer Wurf gelungen. Diese unglaublich Finesse des Jahrgangs, der ja doch so reif ist, zu erhalten, ist schon großes Kino. Sehr, sehr schick! 97-98/100 *** O Deviso liegt in einem anderen Tal als As Caborcas und Falcoeira. Der Weinberg liegt auf einer Höhe zwischen 700 und 800 Metern, die Reben stehen auf Terrassen in Form eines Amphitheaters, teilweise in Nordexposition. Der Weinberg zieht sich um eine Hügelkuppe herum. Zur Hälfte besteht der Wein aus bis zu 80 Jahre alten Reben, die Zwischenräume sind aber in den vergangenen Jahren mit neuen Reben bepflanzt worden. 80 Prozent Mencía steht in diesem Weinberg, dazu kommen zehn Prozent Merenzao und jeweils fünf Prozent Sousón und Garnacha Tintorera. Die Trauben werden im Weingut zu 100 Prozent entrappt. Die Maische wird dann in kleinen Stahlbehältern spontan vergoren. Keine Temperatursteuerung – zwischen 28 und 32 Grad werden erreicht. Danach wandert der Wein in Demi-muids mit einem Fassungsvermögen von 600 Litern. Dort findet auch der Malo statt. Das Ganze bleibt 12 Monate im Fass auf der Feinhefe.