Lobenberg: Biologisch-organische Weinbergsbearbeitung, teilweise schon in Umstellung zur Biodynamie. Je nach Wein zum Teil oder bei 1er- und Grand Crus auch totale Ganztraubenvergärung ohne Entrappung. Natürlich spontan vergoren in Holzfudern. Lange Maischestandzeiten nach dem Gärvorgang, vorsichtiges Abpressen, Malo im Barrique, einmaliger Abzug, alles nur mit Schwerkraft, dann Ausbau ohne Batonnage oder Abzug bis zur Füllung nach 18 Monaten auf der Feinhefe in neuen und gebrauchten Barriques. Erstmal Rauch und Cranberry in der Nase, erst dann Johannisbeere, Sauerkirsche und Zwetschgen. Tolles Spiel. Feine Röstaromatik darunter. Dunkle Erde, Schokolade, Lakritze und kubanische Tabake. Auch Darjeelingtee und Veilhen. Im Mund eine Explosion an frischer schwarzer Frucht mit Erde und Laktitz. Maskuline rote und schwarze Johannisbeere, Eukalyptus, Moschus, Cassis, Zwetschge, ungemein viel dunkle Sauerkirsche. Grandiose salzige und erdige Länge. Immer wieder hin- und herspringend. Sehr komplexer Wein mit einer für Nuits ungeahnten Finesse und Balance. In seiner ungeahnt komplexen Feinheit und mit seinen total polierten und geschliffenen Tanninen in einer Blindverkostung eher für einen Vosne Romane oder Chambolle zu halten. So lecker saftig und wollüstig ist dieser geniale Wein. Ist es nun Pascals phänomenalen Qualitätsverbesserung oder dem Jahrgang zuzuschreiben? Hier ist alles noch besser, noch aromatisch leckerer als in den wunderschönen letzten Jahren davor. 95-96+/100