Lobenberg: Champagneux Topwein aus der Spitzenlage der Côte Brune: Les Grandes Places. Rund 1500 Flaschen Produktion pro Jahr. That’s it. Ein Boutiqueweingut par excellence! Der Hauptwein, der den Lagennamen trägt stammt von uralter Syrah zwischen 70 und 110 Jahren, einige Serine-Stöcke dazwischen. Champagneux vergärt grundsätzlich alles spontan – in heißen Jahren mit etwas mehr Ganztraubenanteilen – und baut beide Weine für 24 Monate in ein bis vierjährigen Barriques aus. 2020 ist ein Blockbusterjahrgang an der Rhône, heiß und trocken, wurde sowohl die Reife als auch die Säure aufkonzentriert. Intensität bis zum Abwinken. Schon im Duft ist Les Grandes Places aus den uralten Reben dichter, würziger und mineralischer als der Dédicace. Die Nase ist von feinem Rauch eingehüllt, frisch geriebener Madagaskarpfeffer, hochverdichtete Veilchen, Schwarzkirsche mit gewaltiger Intensität. Aber es bleibt im Kern ein kühler Steinwein, der diese radikale Mineralität von Les Grandes Places ausstrahlt. Die Weine haben die typisch dunkle Prägung der Côte Brune, sind atemberaubend konzentriert – vor allem Les Grandes Places ist für Jahrzehnte gebaut. Die dunkle Frucht wird stets von satter Würze und tiefgreifender Salzigkeit begleitet. Champagneux’ Handschrift ist puristisch und klar, nur der Schiefer spricht. Die Lage liegt auf einem dunklen Glimmerschiefer, der an dieser Stelle besonders verwittert ist, also feine Risse aufweist, durch die die Reben in größere Tiefen des Felsens als üblich vordringen können, um nach Wasser und Mineralien zu graben. Das macht die enorme Mineralität und Strahlkraft dieser Lage aus. Der Mund ist berauschend pikant, frisch und kraftvoll-tief zugleich. Ein Unikat für zwei Jahrzehnte und mehr. Bitte nicht zu ungeduldig sein mit diesem großen Stoff, da steckt verdammt viel Potenzial in diesem Kracher. Jeb Dunnuck täuscht sich nicht, wenn er Champagneux als eine seiner Topentdeckungen der letzten Jahre proklamiert, genauso geht es uns auch. 98+/100