Lobenberg: St. Helena und Oakville, also quasi das Saint Julien und Pauillac, der Kern des Napa Valley, stellen die Mayorität dieses Weins. Mit 85% Cabernet und etwas Merlot, Malbec und Petit Verdot fühlen wir Europäer wie zu Hause. Sehr felsiges Terroir der Vaca-Range und Mayacamas, viel Silizium, Lehm und Kiesel. Vollständig entrapptes Lesegut als unbeschädigte Beeren spontan im offenen Holzbottich vergoren. 18 Monate in zu 50% neuem französischen Barrique ausgebaut. Schon die Nase des dichten, rubinroten Weins lässt einen verblüfft hochschrecken. Das ist doch nicht Californien!? Saint Julien, Leoville Poyferre ist das. Nur Philipp Togni und John Kongsgaard schaffen mit ihren Gebirgslagen von 800 Metern eine solche rotfruchtige Kühle. Schlehe, Sauerkirsche, Lakritze, Unterholz, feinste süße Waldhimbeere, Johannisbeere, etwas Cassis und Cranberry. Noch etwas Minze und Eukalyptus, vielleicht sogar Rhabarber? Seidiges Tanningerüst und doch dichte Samtigkeit darunter, fast ein wenig Chateau Palmer in seinem wollüstig dichten Charme und seinem warmen, fast üppigen Körper. Komplexer Spaßmacher der Extraklasse, den Wein wird man immer austrinken, das ist 100% sicher. So lecker, so frisch, so ansprechend und einnehmend. 94-95+/100